Weitere 1.400 geflüchtete Menschen in den nächsten sechs Monaten – Landkreis benötigt weitere Sammelunterkünfte

Landkreis. Der Landkreis Nienburg und die kreisangehörigen Kommunen stehen vor einer weiteren Mammutaufgabe bei der Unterbringung von Geflüchteten. Das Land Niedersachsen hat kürzlich mitgeteilt, dass bis Ende des ersten Quartals 2023 bis zu 1.400 geflüchtete Personen in den Landkreis Nienburg kommen werden. Bereits jetzt halten sich rund 1.700 Ukrainerinnen und Ukrainer im Kreisgebiet auf.

Dies stellt die Kreisverwaltung und besonders die Kommunen im Landkreis vor enorme Herausforderungen. Dabei spielt die Suche nach Wohnraum die zentrale Rolle. Freier und vor allem passgenauer Wohnraum wird in den Kommunen knapp.

Daher bereitet sich die Kreisverwaltung darauf vor, Sammelunterkünfte für ca. 70 bis 100 Personen einzurichten und ist dafür auf der Suche nach geeigneten Liegenschaften im Kreisgebiet. Diese sollten idealerweise neben ausreichend Platz für Etagenbetten auch über gemeinschaftlich nutzbare Wasch- und Duschräume und Gemeinschaftsräume verfügen und kurzfristig zur Verfügung stehen. Angebote in dieser Richtung nimmt bei der Kreisverwaltung der Leiter des Fachbereichs Soziales Karsten Buchholz unter der Telefonnummer 05021-967147 oder per E-Mail an soziales@kreis-ni.de entgegen.

Die Verwaltung hofft, schnell eine oder mehrere geeignete Liegenschaften für die Aufnahme von Geflüchteten herrichten zu können. Andernfalls wird die erneute Inanspruchnahme von Sporthallen im Kreisgebiet kaum zu vermeiden sein. Nachdem diese bereits in der Flüchtlingskrise belegt wurden und in der Pandemiezeit nahezu alle  sportlichen Aktivitäten ruhen mussten, soll dies jedoch nach Möglichkeit vermieden werden.

Auch was passgenauen Wohnraum angeht, werden Geflüchtete möglicherweise Abstriche machen müssen. Derzeit kann nicht ausgeschlossen werden, dass mehrere Familien oder mehrere Einzelpersonen gemeinsam in einer Wohnung untergebracht werden.

Der Landkreis Nienburg hatte im März die „Halle für Alle“ in Loccum als Erstaufnahmeeinrichtung angemietet und die ankommenden Geflüchteten nach kurzem Aufenthalt von dort aus in eigene Wohnung vermittelt. Die Kapazitäten der vom ASB Kreisverband Nienburg betriebenen Unterkunft reichen nach der neuen Ankündigung des Landes aber bei Weitem nicht aus.

Pressemitteilung des Landkreis Nienburg