Tourismus in Niedersachsen und der Mittelweser-Region im Jahr 2022: Zuwächse im Vergleich zum Vorjahr
Vor-Coronaniveau von 2019 jedoch noch nicht in allen Landkreisen erreicht
Nienburg. Das Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN) hat kürzlich die Übernachtungszahlen in gewerblichen Betrieben (ab zehn Betten) inklusive Camping in Niedersachsen für das Jahr 2022 bekannt gegeben.
Der niedersächsische Tourismus konnte das Jahr 2022 mit einem besseren Ergebnis als im Vorjahr abschließen. Das LSN teilt mit, dass die Zahl der angekommenen Gäste im Jahr 2022 um mehr als die Hälfte (+53,0%) gegenüber dem Jahr 2021, auf insgesamt über 13,6 Millionen, angestiegen ist. Die Zahl der gebuchten Übernachtungen legte im Jahr 2022 um mehr als ein Drittel (+35,0%) auf insgesamt annähernd 43,3 Millionen zu. Das Niveau des Vor-Corona-Jahres 2019 wurde allerdings noch nicht wieder erreicht. Im Vergleich zum Jahr 2019 fiel das vorläufige Ergebnis des Jahres 2022 für die Zahl der Gäste um 11,5% niedriger aus. Auch die Zahl der Übernachtungen im Jahr 2022 lag um 6,4% unter dem Wert des Jahres 2019.
In sämtlichen Reisegebieten lagen im Jahr 2022 die Zuwächse im Vergleich zum Vorjahr 2021 sowohl bei der Zahl der angekommenen Gäste als auch bei der Zahl der gebuchten Übernachtungen im deutlich zweistelligen Bereich.
Die Mittelweser-Region konnte das Jahr 2022 ebenfalls mit einem besseren Ergebnis abschließen als 2021 – Der Marissa Ferienpark am Dümmer See wirkt sich positiv auf die Übernachtungszahlen im Landkreis Diepholz aus.
So meldet das Landesamt für die Mittelweser-Region (Landkreise Nienburg/Weser, Verden und Diepholz) im vergangenen Jahr 1.166.749 Übernachtungen. Das entspricht einem Plus von 43,6 Prozent. Die Gästeankünfte lagen bei 483.471 und stiegen um 53,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr 2021. Vergleich 2019: 946.776 Übernachtungen und 447.400 Gästeankünfte.
Die Zahlen für die einzelnen Landkreise im Jahr 2022 sehen wie folgt aus. Für den Landkreis Nienburg/Weser waren das 277.094 Übernachtungen und damit ein Plus von 55,8 Prozent. Die Gästeankünften stiegen um 52,8 Prozent auf 118.742. Vergleich 2019: 299.792 Übernachtungen und 126.910 Gästeankünfte.
Der Landkreis Verden verbuchte 308.408 Übernachtungen (+38,2%) und 144.157 Gästeankünfte (+38,1%). Vergleich 2019: 348.129 Übernachtungen und 176.573 Gästeankünfte.
Im Landkreis Diepholz stiegen die Übernachtungszahlen auf 581.247 (+41,2%) und die Gästeankünfte um 66,9 Prozent auf 220.572. Hier ist zu berücksichtigen, dass sich durch die schrittweise Fertigstellung des Marissa Ferienparkes am Dümmer die Bettenkapazitäten im Landkreis stark erhöht haben und der Park im vergangenen Jahr bereits gut gebucht war. Vergleich 2019: 298.855 Übernachtungen und 143.917 Gästeankünfte.
Die Stadt Petershagen im Kreis Minden-Lübbecke wird in der nordrhein-westfälischen Statistik geführt, gehört jedoch touristisch gesehen zur Mittelweser-Region und ist Gesellschafterin der Mittelweser-Touristik GmbH. Hier wurde mit 96.624 Übernachtungen ein Plus von 26,8 Prozent erzielt. Die Ankünfte lagen bei 20.152 (+52,9%). Vergleich 2019: 117.827 Übernachtungen und 26.760 Gästeankünfte.
„Die Hoffnung ist groß, dass wir auch in den Landkreisen Nienburg/Weser und Verden sowie in der Stadt Petershagen schon bald wieder das Vor-Coronaniveau erreichen“, sagt Martin Fahrland, Geschäftsführer der Mittelweser-Touristik GmbH. „Der Tourismus ist ein nicht zu unterschätzender Wirtschaftsfaktor für die Mittelweser-Region. Im Jahr 2019 lag der Bruttoumsatz in unserem Gesellschafterbereich bei rund 223 Millionen Euro. Der Tourismus ist eine Querschnittsbranche, es gibt kaum einen Wirtschaftsbereich, der nicht vom Tourismus profitiert. Deshalb lohnen sich Investitionen von Kommunen und Unternehmen in tourismusbezogene Infrastruktur, Projekte und die touristische Vermarktung. Von der lokalen Infrastruktur profitieren Gäste, Einheimische und Unternehmen vor Ort“, so Fahrland abschließend.
Seit 2003 stiegen die Übernachtungszahlen in der Mittelweser-Region mit der Stadt Petershagen stetig von rund 470.000 auf mehr als 1,2 Millionen in 2022. Hinzu kommen Übernachtungen bei Privatvermietern, die jedoch vom Landesamt für Statistik Niedersachsen nicht erfasst werden.
Bericht und Foto MWT