Taschen mit „Botschaften“ gefragt

Courage Conference veranstaltet Workshops für Jugendliche

Schülerinnen und Schüler der OBS Steimbke, der Rahn Schulen, der BBS, der IGS und des Gymnasiums Stolzenau haben zusammen mit Jugendlichen der Jugendwerkstatt kürzlich an der dritten Courage Conference im Kulturwerk Nienburg teilgenommen. Dazu eingeladen hatte der Landkreis Nienburg auch Fachkräfte verschiedener Einrichtungen im Landkreis. Inhaltlich geht es bei den inzwischen jährlich stattfindenden Veranstaltungen darum, wie mit Einsatz und „Courage“ auf unterschiedliche Formen von Diskriminierung und Rassismus reagiert werden kann.

Ausgestattet mit Stoffsprühfarben, Stoffmalstiften, Klebeband und Schablonen gestalten sich die Jugendlichen eine eigene Baumwolltasche. © Landkreis Nienburg/Weser Ausgestattet mit Stoffsprühfarben, Stoffmalstiften, Klebeband und Schablonen gestalten sich die Jugendlichen eine eigene Baumwolltasche. © Landkreis Nienburg/Weser

„Das Thema ist wichtig und es ist euch wichtig. Davon gehe ich aus, denn ihr und Sie wurden nicht gezwungen, hieran teilzunehmen“, mit diesen Worten begrüßte Sozialdezernentin Kathrin Woltert die rund 40 jungen Menschen, die sich zur Courage Conference im Kulturwerk eingefunden hatten. Im Nachgang zur Conference, sei es später ihre Aufgabe, so Woltert, die neuen Impulse dieses Tages in ihre Schulen hineinzutragen. Ein sichtbares Zeichen der Courage Conferencen sind die kreativen Entwürfe etwa für Plakate, Postkarten oder Busaufhänger. „Ich bin immer wieder begeistert von dem, was hier in den Workshops gestaltet wurde. Sogar ein Memory – aufgelegt durch den bekannten Hersteller Ravensburger – mit Anti-Rassismus-Motiven ist dabei gewesen. In all diesen Produkten zeigt sich eine Haltung, die sich durch Offenheit für andere Kulturen und für demokratische Werte auszeichnet.“

Ausgestattet mit Farben und Schablonen gestalteten die jungen Leute zum Einstieg ins Thema dieses Mal Baumwolltaschen mit unterschiedlichen Motiven und Slogans. In einer zweiten Phase ging es darum, gemeinsame Entwürfe zu erstellen, die später mit professioneller Hilfe zu Druckvorlagen für weitere Baumwolltaschen weiterentwickelt werden sollen. „Dabei waren die Jugendlichen sehr kreativ und ideenreich, sowohl bei der Erstellung ihrer eigenen Taschen mit „Botschaften“, als auch beim Kreieren von Motiven für Taschen, die für die Teilnehmenden weiterer Courage Conferencen genutzt werden sollen“, erläutert Carmen Prummer, Leiterin der Koordinierungsstelle Migration und Teilhabe beim Landkreis Nienburg, die die Veranstaltung moderierte.

Die individuell gestalteten Baumwolltaschen müssen vor dem Mitnehmen erst noch trocknen. © Landkreis Nienburg/Weser Taschen mit „Botschaften“ gefragt

Im Anschluss an den kreativen Teil gab es für die Jugendlichen vier Workshops zur Auswahl: LGBTQ+, Kolonialismus und Klimakrise, Iran & Frauenrechte sowie eine Arbeitsgruppe zu Hasskommentaren. Der Workshop für die begleitenden Fachkräfte drehte sich um „toxische Männlichkeit“ und war selbstverständlich nicht nur für Männer gedacht. Von allen Workshops hatten Jugendliche am Ende der Conference einen kurzen inhaltlichen Ausschnitt vorgestellt. „Bei diesen Präsentationen wurde deutlich, wie motiviert die Jugendlichen mitgearbeitet haben. Auch einige sehr emotionale Vorstellungen waren dabei, die auf besondere Weise beeindruckend waren. Nach meiner Wahrnehmung haben alle Schülerinnen und Schüler durch die tollen Referentinnen und Referenten und den Workshop viel für sich mitnehmen können“, resümiert Carmen Prummer.

Die 1. Courage Conference ist vor vier Jahren von Peter Karaskiewicz, dem Koordinator der Präventionsstrategie „Communities That Care – CTC, die seit 2013 im Landkreis Nienburg umgesetzt wird, in Kooperation mit WABE e.V., dem Kreisjugendring, der Oberschule Steimbke und der Koordinierungsstelle Migration und Teilhabe des Landkreises auf den Weg gebracht worden. Die Conferencen sind ein Bestandteil des Aktionsplans „CTC“, der mit einer großen Bandbreite an Programmen ein gesundes Aufwachsen der Kinder und Jugendlichen im Landkreis fördern möchte. Das Angebot richtet sich besonders an Schülerinnen und Schüler, die sich in den Arbeitsgruppen zu „Schule ohne Rassismus“, „Schule mit Courage“ oder in anderer Weise an der Schule engagieren.

Fotos LK Nienburg