Spielgeräte sofort, Betonboden später
Samtgemeinde plant um, damit der Schulhof in Wietzen schnell attraktiver wird
Wietzen. Mädchen und Jungen von der Grundschule Wietzen haben sich mit selbst gebastelten Plakaten und einem lautstarken Sprechchor für eine schnelle Neugestaltung ihres Außengeländes stark gemacht. In den teils kreativen Sprüchen wurde deutlich, hier herrscht Unmut, da etwas Versprochenes nicht eingelöst wurde. „Wir haben Unterschriften gesammelt für einen Schulhof – jetzt sofort! Denn Schule ohne Hof ist doof“, trug der Drittklässler Peer Bartz vor. Die kleine, vom Schulförderverein initiierte Demonstration richtete sich an die Samtgemeinde Weser-Aue, die Trägerin der Einrichtung ist und das Problem aus der Fusion der Samtgemeinden Liebenau und Marklohe geerbt hatte. Für die Verwaltung aus dem Rathaus stellte sich Fachbereichsleiterin Petra Habighorst den erschienenen Kindern und Eltern der Grundschule Wietzen. Sie hörte sich zunächst die zahlreichen Wünsche für einen neuen Schulhof an, die auf einem Flipchart niedergeschrieben wurden. Der Protest war zweifelsfrei von Erwachsenen angestoßen worden, aber in diesem freien Teil bewiesen die Grundschüler und Grundschülerinnen, dass sie sich tatsächlich mehr Abwechslung auf ihrem Schulhof wünschten. Vor allem das Fehlen des früheren „Rutschberges“, der seit Herbst vergangenen Jahres zuerst gesperrt und dann aus Sicherheitsgründen ganz abgetragen werden musste, war ihnen ein Anliegen. Achterbahn, Pool, Musikanlage oder Leinwand für Filme landeten ebenfalls auf ihrer Liste, was aber wohl den finanziellen Rahmen sprengen würde. Im Grunde stand schon vor der Protestaktion fest, dass in diesem Jahr investiert werden soll. Schließlich stehen dafür 80000 Euro im Haushalt der Samtgemeinde, der auch bald genehmigt werden sollte. Ursprünglich war die Summe für die Neugestaltung des Asphalthofs vorgesehen, was schon seit 2018 konkret angedacht ist, aber seitdem unter anderem wegen zu hoher Kosten nach den Ausschreibungen mehrfach zurückgestellt wurde. „Wir planen deshalb in diesem Jahr um und schaffen Spielgeräte für das Geld an, damit sich hier schnell etwas tut“, sagte Petra Habighorst an die Kinder gewandt.
Die Fachbereichsleiterin besprach die ersten Details am Montagnachmittag mit Schulleiterin Jessica Rosenbrock, Sören Bartz vom Schulelternrat, den Kommunalpolitikern Margit Schmidt (CDU, Vorsitzende des Schulausschusses), Dirk Reineke (SPD, Vorsitzender des Bau-, Planungs- und Umweltausschuss) und Hans-Jürgen Bein (CDU, Mitglied im Samtgemeinderat und Bürgermeister der Gemeinde Wietzen) sowie Schulhausmeister Gerd Wittmershaus und dem Samtgemeindebeschäftigen Björn Dieckhoff. 50-Meter-Bahn im nächsten Jahr Die Runde legte grundsätzlich fest, dass die schon lange geplante Sanierung des Asphalthofs im Jahr 2023 folgen sollte – und gleichzeitig die 50-Meter-Bahn samt Weitsprungkuhle ebenfalls neu hergerichtet werden müsste. „Eine neue Laufbahn wäre unheimlich wichtig, da es derzeit sehr gefährlich ist, darauf etwas zu machen“, verdeutlichte Schulleiterin Jessica Rosenbrock gerade mit Blick auf die anstehenden Bundesjugendspiele.
Aus DIE HARKE, Fotos Brosch