Schulung für Sprachmittler und Alltagsbegleitung
Eigene Grenzen kommunizieren und Selbstständigkeit fördern
In Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Jugend des Landkreises Nienburg hat die Koordinierungsstelle Migration und Teilhabe Ende Juni eine Schulung für ehrenamtliche Sprachmittlerinnen und –mittler sowie Alltagsbegleitende veranstaltet. Unter der Leitung von Chadi Bahouth lag der Schwerpunkt der Veranstaltung auf dem professionellen Umgang im Rahmen dieser ehrenamtlichen Tätigkeit und auf den Themen Selbstschutz und Selbstfürsorge.
Die ehrenamtlichen Sprachmittlerinnen und –mittler sowie Alltagsbegleitenden sind bereits seit 2016 kreisweit im Einsatz. „Während ihrer Tätigkeit werden sie mit unterschiedlichen Situationen konfrontiert, die teilweise über den Rahmen des Ehrenamts hinausgehen“, weiß Suzann Dalaf von der Koordinierungsstelle Migration und Teilhabe. „Daher ist es wichtig, auch Aspekte des Selbstschutzes und der Selbstfürsorge gerade den besonders Engagierten zu vermitteln.“ Ein zentrales Ziel bestehe daher darin, die Teilnehmenden dazu zu befähigen, ihre eigenen Grenzen wahrzunehmen, zu kommunizieren und einzuhalten. Dies beinhaltet zum Beispiel die klare Kommunikation der Erreichbarkeit und die Erklärung der eigenen Rolle gegenüber den Familien, die sie unterstützen. Dabei lag der Fokus darauf, bei den Familie die Eigenverantwortung zu stärken, auch um dadurch die Selbstständigkeit der Familien zu fördern. Darüber hinaus wurden während der Schulung kulturell bedingte Herausforderungen thematisiert und Strategien zur Bewältigung von Widerständen seitens der Familien vermittelt.
Referent Chadi Bahouth ist Gestalttherapeut und Couch, besonders im Bereich von Konfliktsituationen in der interkulturellen Arbeit. „Ihm gelingt es bei seinen Schulungen immer wieder, in kurzer Zeit sehr konzentriert aber dabei unterhaltsam den Teilnehmenden wichtige Werkzeuge und Strategien an die Hand zu geben. Damit können sie dann gut vorbereitet ihre ehrenamtliche Tätigkeit aufnehmen“, sagt Freya Lask von der Koordinierungsstelle.
Die Angebote der Koordinierungsstelle Migration und Teilhabe werden durch das Niedersächsische Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung gefördert.
Foto LK Nienburg