Satz mit X

Selbsternannte Favoriten versemmeln Elfmeterschießen

„Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin.“  So schallte es aus dem Inneren des Mannschaftsbus der Verwaltung, als dieser in in das Eickhof-Stadion einfuhr. Lässig wie Lewandowski und Co kletterten die Protagonisten grenzenlos optimistisch den Bus. „Den Pott könnt ihr gleich in den Bus bringen “ so der 2,04 Meter Hüne Lars Raschke “ an mir kommt eh keiner vorbei“ „Und die Kiste Barre für die Rückfahrt “ feixte Silke Bargemann bevor sie in Katakomben der Arena verschwand. Zu diesem Zeitpunkt ahnte noch niemand, dass um 19:49 Uhr das Desaster seinen Höhepunkt finden würde. Doch der Reihe nach.

Das sich selber als Elfmeter-Virtuosen bezeichnende Team der Verwaltung wurde der Gruppe der Vereine zugeteilt. „Auch alles nur Amateure. Die schießen wir aus dem Stadion . Umziehen lohnt nicht “ so Thorsten Friedrich. 

Und unser Team legte los wie die Liebenauer Feuerwehr. Kaan Baykus mit links oben in den rechten Knick. Silke Bargemann legte nach und die Truppe sah sich wohl schon ganz oben auf dem Podest. Was dann kam, muss man schon als kollektiven Zusammenbruch werten. Die Mannschaft stellte das Schießen ein und begann das Runde nur noch auf das Tor zu murmeln. Pele Krüger hämmerte den Ball mit gemessenen 14 Stundenkilometern auf das Eckige. Der Torwart pflückte das Ding mit der Mütze aus der Luft, bedankte sich und ging. Lena Tönjes weigerte sich beharrlich eine der Torecken anzuvisieren, kullerte den Ball regelmäßig in die Mitte des Tores. Selbst Ron Robert Zieler hätte mit diesen Bällen keine Schwierigkeiten gehabt. Von der sich immer weiter ausbreitenden Nervosität ließ sich auch unser athletischer Dauerläufer Wilhelm Fiz anstecken. Trotz seiner in 13 Spielen in der 3. Kreisklasse erworbenen Erfahrung vergeigte er Elfmeter um Elfmeter. “ Haste Sch… an den Füßen, haste Sch… an den Füßen“ zitierte er zerknirscht den Ex-Nationalspieler Andreas Brehme. So kam es, wie es nach solch einer Leistung (?) kommen musste. Platz fünf bei fünf Gruppenteilnehmern. Raus ohne Applaus.

Beachtlich die Körperhaltung unseres Schützen Wilhelm Fiz. Hat den anschließenden Sturz aber schadlos überstanden.

„Ich finde so kurz nach dem Match keine Erklärung für diese Leistung“ so die per Videokonferenz zugeschaltete Trainerin Joana Prelle. „Wir sind gut in das Match gekommen, sind dann aber völlig auseinandergebrochen. Wir werde das morgen in einer Videoanalyse aufarbeiten und in unserer Trainingsarbeit berücksichtigen. Im kommenden Jahr greifen wir dann wieder an.“

Walter ( Pele ) Krüger „hämmert“ das Ding auf den Kasten. Gott sei Dank ist niemand zu Schaden gekommen (auch Walter nicht ) 

Die Spieler selbst fanden ( für sich selbst ) schlüssige Gründe für das unbefriedigende Abschneiden. So war für den Handballer Lars Raschke der Ball zu groß, Lena Tönjes kam mit ihren Stilettos auf dem Geläuf nicht zurecht, Silke Bargemann stand die Sonne zu tief, für Thorsten Friedrich stand sie zu hoch, Edeltechniker Wilhelm Fiz fand den Platz zu uneben und überhaupt und sowieso und Pele Krüger gab auf die Leistengegend zeigend zu wissen, er habe sich die Audiktionen ( „oder wie die Dinger heißen“ ) schon beim Warmmachen gezerrt, sich dennoch mannhaft in den Dienst der Mannschaft gestellt, sich durchgebissen und bis zum bitteren Schluss gefightet .

Die trotz eines gut gefüllten Terminkalenders extra angereiste Personalratsvorsitzende Heike Meyer-Nietfeld sieht die Fehlleistung ihrer Kolleg*innen zwar skeptisch ( „Ich erwartete eigentlich mehr, das Team hatte mir den Sieg versprochen“ )  hofft jedoch, dass diese Minderleistung keine arbeitsrechtlichen Konsequenzen nach sich ziehen wird. „Seid froh, dass der Chef im Urlaub ist “ gab sie den Recken mit auf den Weg bevor Sie dann mit dem Team zur dritten Halbzeit antrat.

Liebes Elfer-Team, danke, dass ihr unsere Verwaltung beim Turnier vertreten habt. Im nächsten Jahr holen wir den Pott.

Titelbild : Unser Verwaltungsteam

Fotos: Nietfeld