Radverkehrsanalyse für den Weser-Radweg
Radfahrerbefragungen in der Mittelweser-Region und im Weserbergland
Nienburg. Deutschlands beliebtester Radfernweg, der Weser-Radweg boomt. Im vergangenen Jahr 2022 wurde an den fünf Messquerschnitten im Bereich des Weserberglandes und der Mittelweser mit 534.000 Radfahrenden ein Rekord gemessen. Die Auswertungen der Messergebnisse zeigten außerdem, dass die Nutzungsstruktur auf der vom ADFC mit vier Sternen ausgezeichneten Qualitätsradroute deutlich touristisch geprägt ist, und anhand der Richtungsmessungen konnte eine Richtungsdominanz auf der Hauptroute des Weser-Radwegs von Süden nach Norden festgestellt werden. Natürlich wird der Radweg aber auch von Einheimischen genutzt.
Um etwas über Herkunft, Demographie, Ausgabeverhalten, Streckenlängen, Urlaubsverhalten, Nutzung von Beschilderung, Karten und technischen Hilfsmitteln wie Apps etc. der Radfahrenden zu erfahren, wurde bereits im Jahr 2015 eine Radverkehrsanalyse für den Weser-Radweg mit Radverkehrsmessungen und Radfahrbefragungen auf einem insgesamt 250 Kilometer langen Abschnitt zwischen Oedelsheim im Weserbergland und Nienburg in der Mittelweser-Region in Auftrag gegeben. Durchgeführt wurde die damalige Radverkehrsanalyse – ein Gemeinschaftsprojekt der niedersächsischen Landkreise Hameln-Pyrmont, Holzminden, Northeim, Schaumburg, Nienburg/Weser im Rahmen der Qualitätsoffensive Weser-Radweg – von der Firma IGS Ingenieurgesellschaft Stolz mbH/ Büro Radschlag. Seitdem werden mit kontinuierlichen Radverkehrsmessungen an den verschiedenen Standorten Daten erhoben und ausgewertet. „Die Ergebnisse der Daten und Informationen sind für die zukünftigen Marketingmaßnahmen und die Zielgruppenansprache von hoher Bedeutung“ erklärt Martin Fahrland, Geschäftsführer der Mittelweser-Touristik GmbH.
Aus diesem Grund haben die Mittelweser-Touristik GmbH und der Weserbergland Tourismus e.V. jetzt eine neue Radverkehrsanalyse in Auftrag gegeben, um die Messeergebnisse der Zählstellen zu unterstützen, die Radverkehrsnutzung am Weser-Radweg zu analysieren und Veränderungen zu vorherigen Befragungen aus dem Jahr 2015 festzustellen. Deshalb sind in diesem Jahr zwischen Juni und August an einigen Wochenenden Radfahrbefragungen an den Standorten der Messquerschnitte von Bodenfelde, Hessisch Oldendorf und Stendern südlich von Hoya geplant.
Am vergangenen Wochenende (10./11.06.) befragten Mitarbeiterinnen der Mittelweser-Touristik GmbH an der Hauptroute des Weser-Radweges in der Nähe der stationären Zählstelle in Stendern mehr als 200 Radfahrer. Die Befragung wurde mit Hilfe eines digitalen Fragebogens durchgeführt. Rund 20 Fragen wurden von Sonja Kuhn, Angela Osmers und Mareike Heesakkers an jeden Radler gestellt. Dabei ergab sich auch die Unterscheidung zwischen Radwanderern, Regioradlern und Tagestouristen. Einheimische wurden nicht befragt. Parallel wurde die Radlerbefragung auf der Alternativroute im Bereich der temporären Messstelle bei Eystrup von Mitarbeitern eines externen Planungsbüros durchgeführt, so dass beide Weserseiten parallel erfasst wurden. Ende Juli gibt es ein weiteres Befragungsintervall in der Mittelweser-Region, zwischendurch erfolgen Befragungen im Weserbergland. „Im Jahr 2015 wurde eine Wertschöpfung von 7,95 Mio. Euro auf dem Weser-Radweg zwischen Hann. Münden und Bremen ermittelt. Aufgrund der gestiegenen Nutzerzahlen in den letzten Jahren, gehen wir von einem deutlich höheren Wert in 2023 aus“, ergänzt Fahrland abschließend.
Weitere Informationen zum Weser-Radweg sind bei der Weser-Radweg Infozentrale c/o Weserbergland Tourismus e.V. in Hameln unter der Telefonnummer 05151/930039 oder im Internet unter www.weserradweg-info.de erhältlich.