Neues innovatives Projekt: Mittelweser-Touristiker treffen OpenStreetMapper

Nienburg/Weser. In einem Workshop der Mittelweser-Touristik GmbH (MWT) mit dem Navigations- und Digital-Experten Thomas Froitzheim entstand die Idee, Touristiker und „Mapper“ zusammenzubringen. „Mapper“ sind Aktive, welche die weltweite freie Karte OpenStreetMap erstellen und betreuen. Neben Google Maps ist OpenStreetMap inzwischen zur wichtigsten digitalen Karte geworden und gerade für Outdoor-Sportler wie Radfahrer und Wanderer unverzichtbar. Wer sich beispielsweise mithilfe beliebter Apps wie komoot oder Outdooractive führen lässt, wird im Hintergrund über OpenStreetMap geleitet. Und dieses weltweite Werk wird von engagierten Freiwilligen betreut, ähnlich wie Wikipedia.

Die Nienburger Regionaltouristiker der MWT pflegen im Internet für 16 Kommunen aus vier Landkreisen insgesamt 148 Rad- und Wandertouren wie zum Beispiel die Dino-Tour in Rehburg-Loccum, den Grafen-Ring in Hoya, die Storchen-Route in Petershagen oder auch den Löns-Wanderweg in Brokeloh. Die Touren können zur Nutzung auf Smartphones und GPS-Geräten von der Internetseite der MWT unter www.mittelweser-tourismus.de heruntergeladen werden.

Die Radtouren fließen auch in eine niedersächsische Datenbank ein und werden schließlich bundesweit den interessierten Nutzern angeboten – als verlässliche Qualitätstouren. Die Touren finden sich bereits jetzt schon vielfach in OpenStreetMap wieder. Aber wie können sie aktuell gehalten werden, und wie erreicht man die Hobbykartographen, die solche Inhalte in die digitale Karte eintragen?

Vor dem Hintergrund dieser Fragestellungen trafen sich kürzlich auf Einladung der MWT in Nienburg erstmals Mapper mit Touristikern. Kartenspezialist Thomas Froitzheim stellte einige einfache Internetanwendungen vor, mit denen man sehr schnell feststellen kann, ob beispielsweise die Themenrouten der Touristiker mit der Darstellung in OpenStreetMap übereinstimmen. Ebenso einfach können am PC-Bildschirm auch Korrekturen erstellt und dann an die Touristiker weitergeleitet werden. Die OpenStreetMapper zeigten sich sehr am Dialog mit den Touristikern interessiert. Schon während der Sitzung wurde erster Korrekturbedarf deutlich. So zeigten die offiziellen Download-Daten des Weser-Radweges deutliche Unterschiede zur OpenStreetMap-Karte im Bereich von Nienburg. Auch fanden sich zahlreiche Routeneintragungen in OpenStreetMap, die in der Natur faktisch nicht mehr ausgeschildert sind – hier sagten die lokalen Mapper Abhilfe zu. Neben vielen Tipps zu Internetprogrammen und Apps gab es auch außergewöhnliche Einblicke in die Mapper-Aktionen.

Fazit: Der erste Dialog zwischen Mappern und Touristikern traf auf große Zustimmung – eine Fortsetzung ist geplant. Martin Fahrland, Geschäftsführer der Mittelweser Touristik freut sich über das innovative Projekt. „Mit Thomas Froitzheim haben wir einen Fachmann an der Seite, der in der Mittelweser-Region wohnt und gemeinsam mit uns großes Interesse daran hat, die digitalen Wege für Einheimische und Gäste noch genauer darzustellen. Von dieser Qualitätssteigerung profitieren alle.“

Foto : Marie Witte von der Mittelweser-Touristik GmbH beim Bearbeiten digitaler Radrouten. (Foto MWT)