Netzwerktreffen „Digitale Lernallianzen“

Gemeinsam für Berufsorientierung, Azubimarketing und eine attraktive Ausbildungsregion

Landkreis. Bei den „Digitalen Lernallianzen“ (DiLa) im Landkreis Nienburg arbeiten unterschiedliche Gruppen und Organisationen zusammen. Gemeinsames Ziel ist es, auf den Landkreis als attraktive Ausbildungsregion aufmerksam zu machen, den Kontakt zwischen Schulen und Betrieben zu vertiefen und Schülerinnen und Schüler durch praktische Einblicke bei der Berufs- und Studienwahl zu unterstützen. Zum Start des vierten Durchgangs trafen sich jetzt auf Einladung des Bildungsbüros des Landkreises Nienburg durch Bildungskoordinatorin Claudia Eckhardt die Partnerinnen und Partner des Projektes zur Bestandsaufnahme und Weiterentwicklung des Angebots.

Ideen zur Gewinnung neuer Auszubildende, die Dokumentation der Betriebsgeschichte, ein Konzept für eine neue App: Bei „DiLa“ arbeiten Betriebe aller Wirtschaftsbereiche und Teams aus Elftklässlerinnen und Elftklässlern ein halbes Jahr gemeinsam an einer realen Aufgabe. Die Aufgabe hat der Betrieb zuvor mit Unterstützung der Handwerkskammer Hannover Projekt- und Servicegesellschaft mbH (PSG) entwickelt. Die PSG organisiert und betreut das Projekt.

Der pädagogische und lebenspraktische Gewinn

„Im schulischen Alltag gewinnen unsere Schülerinnen und Schüler gewöhnlich wenig Einblick in die Arbeitswelt“, erklärt Schulleiter Lutz Kulze-Meyer vom Marion-Dönhoff-Gymnasium (MDG) in Nienburg. „Viele Berufe und Betriebe sind gar nicht bekannt. Die Möglichkeit, einen Blick in die Praxis werfen zu können, hilft vielen Schülerinnen und Schülern, sich über ihre eigenen Vorstellungen bei der Berufs- und Studienwahl klarer zu werden“, so der Schulleiter. Neben dem MDG haben bislang das Johann-Beckmann-Gymnasium (JBG) in Hoya und die Integrierte Gesamtschule (IGS) Nienburg an „DiLa“ teilgenommen.

Ergänzung zu Berufsberatung und anderen Berufsorientierungsangeboten

Wie Lutz Kulze-Meyer sieht Harald Büge von der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Nienburg-Verden in den „Digitalen Lernallianzen“ eine hervorragende Ergänzung zu anderen Berufsorientierungsangeboten der Schulen und der Berufsberatung: „Bei ‚DiLa‘ gewinnen die Oberstufenschülerinnen und –schüler im Rahmen von Projektarbeit Einblicke in betriebliche Strukturen und Abläufe und erhalten einen Überblick über Möglichkeiten der dualen Ausbildung. Und die Betriebe lernen bei der gemeinsamen Bearbeitung betrieblicher Herausforderungen interessierte junge Menschen kennen.“ Weil die Agentur für Arbeit Nienburg-Verden und das Fachkräftebündnis Leine-Weser die „Digitalen Lernallianzen“ fördern, ist das Angebot für Betriebe kostenfrei.

Präsentation interessanter Ausbildungsbetriebe

Patric Rasche, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Niedersachsen- Mitte, erkennt für seine Betriebe in den „Digitalen Lernallianzen“ eine gute Möglichkeit, sich und ihr Handwerk zu präsentieren,  Berufs- und Karrieremöglichkeiten aufzuzeigen und sich selbst als Ausbildungsbetriebe interessant zu machen. Für Oberstufenschülerinnen und –schüler sei es außerdem ein gutes Angebot, um festzustellen, welche Branchen und Berufe für sie von Interesse seien: „Dies ist aus unserer Sicht auch unabhängig davon zu betrachten, ob später eine duale Ausbildung oder ein Studium begonnen werden soll.“ Andreas  Raetsch, Leiter der IHK-Geschäftsstelle Nienburg, schließt sich dem an und ergänzt: „Die ‚Digitalen Lernallianzen‘ fördern zudem die sozialen Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler. Sie lernen, gemeinsam in Projekten zusammenzuarbeiten. Des Weiteren fördert das Projekt die so wichtige Zusammenarbeit zwischen Schulen und Unternehmen und somit die Berufsorientierung. Ganz nebenbei bekommen die teilnehmenden Unternehmen frischen Wind in den Betrieb und sogar Lösungsansätze für digitale Projekte.“

Gelungenes Beispiel der Zusammenarbeit

In der kommenden Woche treffen sich Betriebe und vier Klassen der IGS Nienburg zum Kennenlernen auf einem Workshop in der DEULA. Die dort zuständige Referentin, Sabine  Masemann, freut sich darauf, auch im vierten  Durchgang wieder die Workshops für die Schülerinnen, Schüler und Unternehmen durchführen zu dürfen: „Es ist beeindruckend, wie viele engagierte Unternehmen sich an dem Projekt beteiligen und wie motiviert die Schülerinnen und Schüler ihre Projektaufgaben bearbeiten. Das Projekt ‚Digitale Lernallianzen‘ kann somit zweifellos als Erfolgskonzept bezeichnet werden.“  Kreisrätin Kathrin Woltert begrüßt, dass auch im neuen Durchgang die vielfältigen beruflichen Möglichkeiten und Chancen im Landkreis Nienburg wieder sichtbar werden: „Besonders freut mich als Bildungs- und Sozialdezernentin, dass das Projekt ‚Digitale Lernallianzen‘ das Ergebnis einer guten Zusammenarbeit der Wirtschafts-, Bildungs- und Kammerbereiche im Landkreis Nienburg ist.“

Die  Projektpartnerinnen und Projektpartner der „Digitalen Lernallianzen“ trafen sich auf Einladung des Bildungsbüros des Landkreises Nienburg zum Erfahrungsaustausch. Mit dabei waren Vertreterinnen und Vertreter des Marion-Dönhoff-Gymnasiums, des Johann-Beckmann-Gymnasiums, der Integrierten Gesamtschule, des Gymnasiums Stolzenau, der Agentur für Arbeit, der Industrie- und Handelskammer, der Kreishandwerkerschaft, der Landwirtschaftskammer, der DEULA, der Handwerkskammer Hannover Projekt- und Servicegesellschaft mbH und des Landkreises Nienburg/Weser.

Foto: Landkreis Nienburg