NABU-Tipps zum Bau von Futtergeräten
Und so ganz plötzlich steht wieder Weihnachten vor der Tür? Zieht Glühweinduft durch die Küche oder finden Dominosteine einen kalorienreichen Absatzort im Magen? Nein – so weit ist es noch lange nicht. Aber ein Thema, das scheinbar mit der kalten Jahreszeit „verbandelt“ ist, macht sich bereits jetzt, in diesen sommerlichen Tagen, beim NABU Niedersachsen bemerkbar – in Form vieler Anfragen, wie NABU-Mitarbeiter Rüdiger Wohlers berichtet: „Die Vogelfütterung ist ein großes Thema! Während Vogelbegeisterte noch vor zehn, fünfzehn Jahren zumeist erst im Spätherbst bei NABU-Gruppen, NABU-Besucherzentren und in den Geschäftsstellen anriefen, um sich nach artgerechter Vogelfütterung zu erkundigen und Tipps einzuholen, ist dies nun fast ganzjährig der Fall. Darin bildet sich auch ab, dass – wie in fast ganz Europa bereits seit Jahrzehnten – immer mehr Menschen eine ganzjährige Fütterung der Vogelwelt im Garten oder Kleingarten praktizieren, während darüber in einigen Fachkreisen noch diskutiert wird.“ Wohlers begrüßt vor allem einen bestimmten Effekt der Vogelfütterung: „Es gibt für viele Menschen kaum einen besseren und einfacheren Zugang zum Naturerleben und auch zum Kennenlernen von Vogelarten – was enorm wichtig ist, denn nur was ich kenne, kann ich auch schützen. Die Fütterung sollte aber stets artgerecht erfolgen und unter Wahrung aller Hygienestandards!“
Wichtig ist, dass keine Massenfutterplätze angelegt werden, in denen es zu Verkeimungen oder zur Verbreitung von Krankheiten kommen kann. „Deshalb sind stets mehrere kleine Futterplätze mit leicht zu reinigenden Häuschen, Futterröhren und -schütten unsere Favoriten. In ihnen kann das Futter nicht so leicht verschmutzen oder feucht werden, es rutscht bei Bedarf nach. Und sie können leicht – stets ohne Chemie, versteht sich – warm ausgespült und getrocknet werden“, erklärt der Naturschützer.
„Zudem sind Speisen vom menschlichen Tisch tabu. Es sollte stattdessen auf bewährte Futtermischungen aus dem Fachhandel und Fettblöcke zurückgegriffen werden, und es darf auch schon mal ein Apfel sein, der von Amsel und Co. als willkommener Vitaminlieferant angenommen wird“, betont Wohlers.
Der NABU Niedersachsen gibt in einem kleinen Info-Paket viele praktische Tipps und regt dazu an, die schönen Sommertage auch dazu zu nutzen, für die kalte Jahreszeit besonders gut geeignete Futtergeräte selbst zu basteln – oder sie im Fachhandel zu kaufen. „Irgendwann steht der Herbst vor der Tür“, schmunzelt Wohlers, der als kleines Kind selbst durch die Vogelfütterung an die Natur herangeführt wurde – und damit letztendlich die Leidenschaft für die Vogelwelt und den Naturschutz entdeckte. „Wenn mir meine Großmutter und Mutter nicht gezeigt hätten, wie ich damals mit meinen vier Jahren die Amseln unter dem alten Apfelbaum füttern konnte und wie ich Körnchen in ein Futterhaus legen konnte, die sich die Meisen und sogar der bunte Dompfaff holten, hätte ich diesen Weg sicher nie beschritten. Artgerechte Vogelfütterung ist ein ganz wesentliches, naturpädagogisches Element, übrigens nicht nur für Kinder, sondern ganz besonders auch für alte Menschen, die immobil sind und sonst kaum einen Zugang zu Natur haben!“ preist er die Vorzüge an.
Das Info-Paket enthält Bauanleitungen für alle, die sich schon ans Werk machen möchten, um für den nächsten Winter gerüstet zu sein – oder sogar ganzjährig zu füttern. Es umfasst die Bauplansammlung für Futtergeräte und die farbige Broschüre „Naturerlebnis Vogelfütterung“ des bayerischen NABU-Partners Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV). Es kann angefordert werden gegen Einsendung einer 5-Euro-Banknote beim NABU Niedersachsen, Stichwort Winterfütterung, Alleestr. 36, 30167 Hannover
Foto NABU/Mareike Sonnenschein