Landkreis unterstützt Vereinsgründung von „Motanka“

Ehrenamtliches Engagement wird professionalisiert

Seit Beginn des Krieges in der Ukraine sind zahlreiche Menschen aus der Ukraine auch im Landkreis Nienburg angekommen. Viele, insbesondere ehrenamtlich engagierte Kreis-Nienburgerinnen und -Nienburger haben sie auf unterschiedliche Weise unterstützt. Nun ist mit Unterstützung des Landkreises aus diesem Engagement heraus der Verein Motanka e.V. gegründet worden.

Bei der Vereinsgründung waren auch einige Motanka-Püppchen dabei. Motanka bedeutet "Wickelpuppe". Für die Herstellung werden weder Nadel noch Schere benutzt, sondern eine Wickeltechnik angewendet. Das Vereinsmaskottchen steht in der Ukraine für Schutz, Glück und Harmonie. Zur Vereinsgründung mit Carmen Prummer (re. im Bild) vom Landkreiskreis Nienburg kamen die Vereinsmitglieder: (von rechts) Olga Krause (1. Vorsitzende), Oleksii Sierov, Olena Bilokon, Antonia Elsa Krause, Nataliia Honcharenko-Vozniyk (Vorstandsmitglied), Yevhen Honcharenko, Lesia Kalakutsska (Vorstandsmitglied), Olha Smahina (Vorstandsmitglied) und Anna Barchuk (2. Vorsitzende). © Landkreis Nienburg/Weser

„Die ehrenamtliche Hilfsbereitschaft war und ist beachtlich“, bestätigt Carmen Prummer, Leiterin der Koordinierungsstelle Migration und Teilhabe des Landkreises. Ein ganz besonderes Engagement, das nun durch eine Vereinsgründung professionalisiert worden sei. Der Verein Motanka e.V. hat sich zum Ziel gesetzt, ukrainischen Geflüchteten eine Anlaufstelle zu bieten und ihnen bei der Integration in die deutsche Gesellschaft zu helfen. Neben Bildungsangeboten für Kinder und Erwachsene sollen auch kulturelle Veranstaltungen organisiert werden, um den Austausch zwischen den verschiedenen Kulturen zu fördern.

„Ich betreue die ukrainischen Geflüchteten seit Anfang des Krieges und habe eine große Community aufgebaut“, erläutert Olga Krause, die sich für die Gründung des Vereins die Unterstützung der Koordinierungsstelle geholt hat. „Wir stehen seit Februar 2022 mit inzwischen rund 500 Menschen über die sozialen Medien in einem direkten Austausch, so dass schnell viele Menschen mit Informationen erreicht werden können. Mit unserem Engagement möchten wir ihnen helfen, ihre Erfahrungen zu verarbeiten und den Menschen eine Perspektive für die Zukunft geben.“

Bereits in der Vergangenheit hat die Koordinierungsstelle Migration und Teilhabe auch andere Migrantenselbstorganisationen bei einer Vereinsgründung unterstützt. „Wir freuen uns, durch diesen neuen Verein einen guten, verlässlichen Kooperationspartner an der Seite zu haben. Wertvoll und wichtig ist aus unserer Sicht insbesondere der interkulturelle Ansatz im Verein Motanka“, betont Carmen Prummer. Für die Unterstützung erntet der Landkreis viel Dank von den Vereinsgründerinnen und -gründern. „Nach nur einem Anruf bei der Koordinierungsstelle kam das Ganze ins Rollen. Wir haben Beratung und Unterstützung bekommen und sehr schnell eine Vereinsversammlung organisiert und als Ergebnis einen Verein gründen können“, lobt Olga Krause als Vorsitzende im Namen des neu gegründeten Vereins.

Motanka bezeichnet eine ukrainische Folklore-Puppe. Sie steht symbolisch für Schönheit, ein langes Leben, Gesundheit und Reichtum. Der Verein ist bereits aktiv, führt Veranstaltungen durch, bietet Bildungsangebote für Kinder an und unterstützt die Vereinsmitglieder bei zahlreichen Problemlagen. Ein erstes Lern- und Kunstprojekt hat bereits gestartet, bei dem sich die Beteiligten durch Kunst, Tanz und Sprache mit ihrer neuen Situation auseinandersetzen. Auch nach Vereinsgründung unterstützt die Koordinierungsstelle Migration und Teilhabe des Landkreises Motanka e.V. weiterhin bei der Umsetzung seiner Ziele und steht als Ansprechpartnerin zur Verfügung.

Veranstaltungen der Koordinierungsstelle Migration und Teilhabe werden gefördert durch das Nds. Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung.

Foto Landkreis Nienburg