Landkreis sucht Unterstützung für das Wespenberaternetz – Einfache Regeln schützen vor Stichen
Die Wespen- und Hornissenberater des Landkreises Nienburg haben bei einem Treffen im Kreishaus eine Bilanz des vergangenen Jahres gezogen.
Das ehrenamtliche Beraternetz ist im Landkreis Nienburg seit mehr als siebzehn Jahren sehr gefragt. Dabei steht neben der Unterstützung von Ratsuchenden immer das Überleben des jeweiligen Insektenvolkes im Vordergrund.
„Vielen Anruferinnen und Anrufern, die sich von den summenden Gästen bedroht fühlen, reicht schon eine einfache telefonische Beratung, um beruhigt zu sein“, teilt der Fachdienst Naturschutz des Landkreis Nienburg mit. Nur sehr selten seien Völker tatsächlich umgesiedelt worden. Sie hätten stattdessen an ihrem Platz verbleiben können. „Bei einer Umsiedlung wird versucht, das Volk mittels Hornissenkästen umzusiedeln, so dass ein bereits entstandenes Volk an anderer Stelle oder auch direkt im „Umsiedlungskasten“ weiter leben kann“, so das Beraternetz.
Wespen und Hornissen leisten einen wertvollen Beitrag für unser Ökosystem. So reduzieren sie schädliche Insekten, indem sie diese an Ihren Nachwuchs verfüttern und bestäuben bei der Suche nach süßem Nektar Blüten und Obstgehölze.
Während Wespen nur dem allgemeinen Artenschutz unterliegen, sind Hornissen besonders geschützt. Ein Abtöten oder Umsiedeln von Hornissen darf nur mit einer artenschutzrechtlichen Ausnahmegenehmigung erfolgen. Hierauf weist der Fachdienst Naturschutz des Landkreises Nienburg ausdrücklich hin.
Bevor zur gesetzeswidrigen und mitunter sehr gefährlichen Selbsthilfe gegriffen wird, sollten daher die vorhandenen Angebote in Anspruch genommen werden.
Die Wahrscheinlichkeit gestochen zu werden, ist zunächst sehr gering und lässt sich noch weiter minimieren, wenn folgende Regeln beachtet werden:
- Nestnähe möglichst meiden (3m Umkreis)
- keine Erschütterungen des Nestes
- keine schnellen Bewegungen
- Ruhe bewahren im direkten Nestumfeld, kein Anpusten und kein wildes „Um-sich-schlagen“.
Verirren sich die Insekten manchmal in Räume, reicht in der Regel ein einfaches Fliegengitter vor dem Fenster aus, um die Tiere draußen zu halten. Einige Wespen fühlen sich von Kaffeetafeln und Grillabenden magisch angezogen. Sie reagieren bei der Nahrungssuche aber nicht aggressiv, sondern erst, wenn sie um ihr Leben fürchten müssen. „Durch Aufklärungsarbeit kann jeder Einzelne dazu beitragen, die unberechtigten Vorurteile gegenüber den vermeintlich gefährlichen Tieren zu entkräften“, so der Fachdienst Naturschutz.
Angesichts steigender Anfragen möchte der Fachdienst Naturschutz daher um weitere Unterstützung für das Team der Wespenberatung werben. Willkommen sind Interessierte an der Arbeit des Beraternetzes oder auch Imker, die sich in die Beratertätigkeit einbringen möchten.
Informationen zum Netzwerk und die Telefonnummern der zuständigen Berater gibt es beim Fachdienst Naturschutz unter 05021/967-875. Eine Informationsbroschüre mit „Tipps zum Umgang mit Hornissen, Wespen & Hummeln“ kann im Internet unter www.lk-nienburg.de eingesehen oder auch beim Fachdienst kostenlos angefordert werden.