Landkreis investiert rund 56 Mio. EUR in die Sicherheit der Bevölkerung: Grünes Licht für Neubau der Feuerwehrtechnischen Zentrale – vorgeschaltete archäologische Untersuchungen starten noch im November

Landkreis. Im Gewerbegebiet Lemke soll bis Ende 2027 der Neubau der Feuerwehrtechnischen Zentrale des Landkreises Nienburg/Weser entstehen und Anfang 2028 in Betrieb gehen. Der Landkreis hat hierzu am Mittwoch die Entwurfsplanung vorgestellt.
„Wir investieren in die Zukunft und die Funktionsfähigkeit der Feuerwehren im gesamten Landkreis sowie in die Leistungsfähigkeit unseres Zivil- und Katastrophenschutzes“, stellt Landrat Detlev Kohlmeier heraus. Die Investition sei in ihrer Größenordnung eine Herausforderung für den Kreishaushalt, sie diene aber der Sicherheit der gesamten Kreisbevölkerung und sei unabdingbar.
Das Projekt umfasst u. a. Fahrzeug- und Logistikhallen für die Einheiten der Kreisfeuerwehr, Werkstätten für die Feuerwehrtechnische Zentrale, Schulungsräume für die Feuerwehrausbildung sowie eine neue Atemschutzübungsstrecke plus Übungsanlagen im Außenbereich. Außerdem wird die Kreisverwaltung an dem Standort den Fachbereich Veterinärwesen und Lebensmittelüberwachung und den Fachdienst Brandschutz und Rettungsdienst als Verwaltungseinheiten sowie Logistikflächen für den Zivil- und Katastrophenschutz unterbringen.
„Mit dem Neubau entstehen zukunftsfähige Strukturen für die Ausbildung unserer Kameradinnen und Kameraden“, unterstreicht Kreisbrandmeister Bernd Fischer. Außerdem werde es endlich möglich, die Kreiseinheiten der Kreisfeuerwehr und die Kreisjugendfeuerwehr adäquat unterzubringen.
So wird der Neubau die Räumlichkeiten am heutigen FTZ-Standort an der Verdener Landstraße in Nienburg ersetzen und die Ausbildungsmöglichkeiten durch einen vielseitigeren Übungshof erweitern. Dieser wird zukünftig u. a. auch einen Übungsturm, ein Übungshaus, einen sogenannten Fuchsbau sowie eine Schaumübungsfläche umfassen, die am jetzigen Standort bisher fehlen. Die Kreiseinheiten kommen zukünftig in einer Hauptfahrzeughalle mit 30 Stellplätzen und angeschlossenen Räumen zur Einsatzabwicklung sowie eigenen Büroflächen im Hauptgebäude unter. Erstmals wird die FTZ auch den heute in Wietzen stationierten Versorgungszug aufnehmen.
„Mit der Wahl der Fläche haben wir, was Lage und Größe betrifft, vieles richtig gemacht“, betont Torsten Rötschke, als verantwortlicher Dezernent für das Mammutprojekt. Die zentrale Lage im Kreisgebiet sichere eine gute Erreichbarkeit. Gleichzeitig hätte das Grundstück im Gewerbegebiet mit seinen 3,4 ha nicht kleiner dimensioniert sein dürfen. Rund 75% der Fläche würden unmittelbar in Anspruch genommen und befestigt bzw. überbaut werden. Allein die geplanten Gebäude würden eine Grundfläche von rund 8.400 m² benötigen. Flächen für verschiedene Erweiterungsoptionen seien in der Planung berücksichtigt. Auch zukünftige Entwicklungen würden daher ihren Raum finden.
Neue Landmarken und sichtbare Zeichen des FTZ-Standortes werden der Schlauchturm und der Übungsturm. Sie erreichen eine Höhe von 24 bzw. 26 Metern und werden zudem noch um einen Antennenträger von 10 bis 12 Meter Höhe aufgestockt. Diese Höhe ist erforderlich, um den digitalen Sprech- und Datenfunk für Feuerwehr und Rettungsdienst im Kreisgebiet gewährleisten zu können.
Der Kreissauschuss hatte Ende Oktober die jetzt vorgestellte Entwurfsplanung für den Neubau freigegeben und damit grünes Licht für die weitere Realisierung gegeben. Die aktuelle Kostenberechnung für das Projekt liegt bei rund 56 Mio. EUR.
Der Bau soll mit den Tiefbauarbeiten im Juli 2025 starten.
Erste sichtbare Maßnahmen beginnen jedoch schon ab Mitte November. Der Landkreis hat sich entschieden, Erdbaumaßnahmen im Vorfeld der Hauptbaumaßnahme durchzuführen. Hintergrund sind zahlreiche archäologische Funde auf einem Teil des Grundstücks. Mit den vorgezogenen Maßnahmen soll ausreichend Zeit für archäologische Untersuchungen geschaffen werden, um mögliche Funde in Ruhe sichern und dokumentieren zu können.

Foto+Text: LK Nienburg