Kooperation zwischen Polizeiakademie Niedersachsen und Gedenkstätte Pulverfabrik Liebenau besiegelt

Die Polizeiakademie Niedersachsen und die Gedenkstätte Pulverfabrik Liebenau haben eine Kooperation vereinbart, um die Erinnerung an die Verbrechen des Nationalsozialismus zu bewahren und die Polizeiausbildung um historische und ethische Aspekte zu erweitern.

Vertreter beider Institutionen unterzeichneten offiziell diesen wegweisenden Kooperationsvertrag. Dieser historische Schritt markiert den Beginn einer intensiven Zusammenarbeit, die das Bewusstsein für die Verbrechen des Nationalsozialismus schärfen und künftigen Polizistinnen und Polizisten die Bedeutung von Verantwortung und Ethik in ihrem Berufsleben näherbringen soll.

Die Gedenkstätte Pulverfabrik Liebenau befindet sich auf dem Gelände einer ehemaligen Munitionsfabrik, in der während des Zweiten Weltkriegs Zwangsarbeiter unter unmenschlichen Bedingungen arbeiten mussten. Heute dient die Gedenkstätte als Mahnmal und Bildungsstätte, die an das Leid der Opfer erinnert und die Verbrechen der NS-Zeit dokumentiert.

Die Kooperation umfasst verschiedene gemeinsame Projekte und Aktivitäten. Geplant sind unter anderem regelmäßige Besuche von Polizeischülerinnen und -schülern der Akademie in der Gedenkstätte sowie die Integration von Lehrmodulen zu den Themen Nationalsozialismus, Menschenrechte und Ethik in den Unterricht.

„Diese Zusammenarbeit bietet uns die Möglichkeit, unseren Auszubildenden die historische Dimension ihres Berufes bewusst zu machen“, erklärte der Direktor der Polizeiakademie Niedersachsen, Carsten Rose, bei der Unterzeichnung. „Die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit ist unerlässlich, um ein Verständnis für die Bedeutung von Rechtsstaatlichkeit und die Verantwortung eines jeden Polizeibeamten zu fördern.“

Neben den Bildungsprogrammen sind auch gemeinsame Gedenkveranstaltungen und wissenschaftliche Projekte geplant, die sich mit der Geschichte des Nationalsozialismus und dessen Auswirkungen auf die heutige Gesellschaft auseinandersetzen.

Diese Kooperation stellt einen bedeutenden Schritt in der historischen Bildungsarbeit und der Förderung ethischer Werte im Polizeidienst dar. Sie unterstreicht die Wichtigkeit der Erinnerungskultur und die Verantwortung der Polizei, die Werte der Demokratie und Menschenrechte zu schützen und zu fördern.

Mit der Unterzeichnung des Kooperationsvertrages ist der Grundstein für eine fruchtbare Zusammenarbeit gelegt.  Die gemeinsame Initiative sendet ein starkes Signal: Die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit ist nicht nur eine Pflicht, sondern auch eine Chance, die Zukunft auf der Basis von Wissen und Verantwortungsbewusstsein zu gestalten.