Impfbereitschaft geht deutlich zurück

Landkreis verzeichnet nur 554 Impfungenim gesamten Kreisgebiet in der vergangenen Woche

Der Inzidenzwert im Landkreis Nienburg kennt seit Tagen nur eine Richtung: die nach oben. Er steigt und steigt. Gleichzeitig ist die Impfbereitschaft im Landkreis Nienburg in den vergangenen Tagen deutlich zurückgegangen. In der Impfstelle in Nienburg an der Verdener Straße standen noch vor wenigen Wochen Impfwillige in einer langen Warteschlange, um sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Nun herrscht dort teilweise Leerlauf.

Der Landkreis bestätigt auf Anfrage den Eindruck vieler Bürger, dass Coronaschutz-Impfungen zuletzt nicht mehr so nachgefragt sind wie noch zum Ende des vergangenen Jahres, als bei Sonderimpfterminen in Stadt und Landkreis Nienburg binnen weniger Stunden wie im Nienburger Rathaus 700 Menschen geimpft worden sind. In der gesamten vergangenen Woche haben sich kreisweit nur noch 554 Menschen einen Piks abgeholt.

Viele derjenigen, die sich gegen das Coronavirus impfen lassen wollen, haben sich offensichtlich impfen lassen. Wie hoch die Impfquote im Landkreis Nienburg aber aktuell genau ist, kann der Landkreis nicht mitteilen. Dazu teilt Landkreispressesprecher Michael Duensing mit: „Bis Dezember letzten Jahres hat das Niedersächsische Innenministerium eine Statistik geführt, in welcher die durchgeführten Impfungen der Mobilen Impfteams (MIT), der niedergelassenen Ärzte und der Betriebsärzte durchgeführt haben. Diese Statistik soll vom Niedersächsischen Sozialministerium fortgeführt werden, ist den Landkreisen aber noch immer nicht vorgelegt worden.“ Zudem wäre die Statistik des Ministeriums seinen Angaben zufolge „aber auch nicht mehr aussagekräftig, da beispielsweise niedergelassene Ärzte aus der Region Hannover in Loccum und in Bücken Impfangebote unterbreitet haben und diese Zahlen nicht dem Landkreis Nienburg, sondern der Region Hannover zugeordnet werden“.

Mit der steigenden Inzidenz sind auch wieder mehr Coronapatienten im Nienburger Krankenhaus – am Donnerstag waren es 25, die wegen schwerer Verläufe dort behandelt werden mussten: drei davon auf der Intensivstation. Der Landkreis plant derzeit aber nicht, die Coronaschutzmaßnahmen zu verschärfen. Das Krankenhaus hingegen hat ein eigenes Hygienekonzept und dort zuletzt die Maßnahmen bereits deutlich verschärft. Es gibt seit Ende Januar ein Besuchsverbot, zudem müssen sich die Mitarbeiter täglich testen.

Aus DIE HARKE vom 12.02.21

Titelbild Bundesrepublik

 

,