Elternabend zur Medienerziehung

Klare Regeln reduzieren den Diskussionsbedarf

Landkreis. Kinder und Medienkonsum – vielen Eltern graut vor diesem Thema. Die Forderungen der Kinder sind hartnäckig, die Verunsicherung bei Erziehungsberechtigten groß. Darum veranstaltet das Familienservicebüro (FSB) des Landkreises seit 2021 immer wieder Elternabende zur Medienerziehung. Zu den nächsten beiden Veranstaltungen mit Ralf Willius von smiley e.V. am 21. Februar ab 19 Uhr in der Grundschule Marklohe und am 12. März ab 19 Uhr in der Grundschule in Heemsen sind interessierte Eltern herzlich eingeladen.

Mit Medienerziehung kann nicht früh genug begonnen werden, sagen Experten. Fragt man Erzieherinnen und Lehrkräfte, gibt es eine ganze Menge erstaunlicher Geschichten und so manche Ratlosigkeit rund um das Thema. Da gab es zum Beispiel den Vorschuljungen, der Realität und Spiel nicht mehr auseinanderhalten konnte. Auch in der Kita lebte er noch in seiner Ballerspiel-Welt. Tatsächlich ist der Wunsch nach Unterstützung und entsprechenden Infoveranstaltungen bei Kitas und Schulen und damit auch bei Eltern riesengroß.

Valeria Mramori und Ines Ackermann (v.li.) wissen: Das Thema Mediennutzung gehört zu den größten Herausforderungen, vor denen Eltern im Erziehungsalltag stehen.

„Je früher Eltern von Möglichkeiten der Regulierung und Einflussnahme hören, desto besser sind sie für später, wenn die Kinder größer sind, gewappnet“, sagt Valeria Mramori, Dipl. Pädagogin beim Familienservicebüro des Landkreises. Fünf Elternabende hat sie zusammen mit ihrer Kollegin Ines Ackermann bereits für dieses Jahr eingeplant. Vier weitere Veranstaltungen an Grundschulen für die Eltern kommen hinzu, vier weitere Schulen stehen auf der Warteliste. „Was unsere Elternabende in jedem Fall bieten, sind praktikable Erziehungstipps. Da sollte für alle etwas dabei sein. Davon abgesehen: Zu sehen, dass es anderen ähnlich ergeht, dass die Konsequenzen, die ich ziehen möchte, sinnvoll sein können – das allein nimmt schon viel Stress raus und gibt Rückenstärkung“, verspricht Ines Ackermann.

Auch die Oberschule Marklohe hat Bedarf angemeldet. Die Lehrkräfte und Sozialarbeitenden an den Schulen hätten zu wenig Werkzeuge an der Hand sowie zeitliche Ressourcen, um einem gesundheitsschädigenden Medienkonsum und dessen sozialbelastenden Auswirkungen effektiv begegnen zu können, sagt Schulsozialarbeiter Heiner Wendebourg. „Hier ist eine stärkere Zusammenarbeit mit den Elternhäusern nötig, um gemeinsam die Kinder vor den medialen Gefahren schützen zu können. Deshalb sind Veranstaltungen zur Medienerziehung für Eltern von Kindern bis hoch zur 6. und 7. Klasse wichtig und sinnvoll.“

Mit Ralf Willius von smiley e.V. (Verein zur Förderung der Medienkompetenz) aus Hannover referiert ein ausgewiesener Experte gleichermaßen fundiert wie kurzweilig zum Thema Computerspiele, Facebook & Whatsapp. Im Laufe der Veranstaltung werden unter anderem die aktuellen Nutzungsgewohnheiten von Kindern beschrieben und dabei bestimmte Apps und Internetseiten näher betrachtet. In einer abschließenden Runde geht es um Fragen rund um die Medienerziehung, die gemeinsam erörtert und diskutiert werden. Ein ganz grundsätzlicher Tipp lautet hier: Wo klare Regeln gelten, besteht weniger Diskussionsbedarf.

Anmeldungen zum Elternabend sind im Familienservicebüro bei Ines Ackermann unter 05021/967-7945 und bei Valeria Mramori unter der Durchwahl -7948 bzw. per E-Mail an fsb@kreis-ni.de möglich.