Abflug der Mauersegler: Sommervogel kehrt in seine afrikanischen Winterquartiere zurück
Den Städtern ist er durch seine wendigen Flugmanöver in unseren Straßenschluchten und durch seine hohen „sriii“-Rufe bekannt; zum Sommer gehört er wie Erdbeereis und Freibad: der Mauersegler, noch vor wenigen Jahren zum Vogel des Jahres gekürt. Und: Er ist zweifellos einer der beliebtesten Gefiederten in unseren Breiten. Trotzdem macht sich der NABU Niedersachsen zunehmend Sorgen um den Mauersegler – der uns stets um den 1. August wieder verlässt. Pünktlich rund um den 1. Mai trifft er in Norddeutschland ein, genau drei Monate später geht es dann wieder gen Süden, nach Westafrika. Eine gigantische Flugleistung der an der sichelförmigen Silhouette am Himmel gut zu erkennenden Vögel, die sich dadurch von Schwalben unterscheiden.
„Der Mauersegler, der große Teile seines Lebens in der Luft verbringt, sogar sein Nistmaterial – Halme, Haare, Federn und anderes – im Flug schnappt, wird immer häufiger Opfer einer Maßnahme, die eigentlich dem Umweltschutz dient: Neubauten werden heute ebenso wie Altbauten perfekt gedämmt und abgedichtet; dadurch werden Mauersegler, für die unsere Straßenschluchten wie ein Gebirge wirken, regelrecht ausgesperrt, weil sie nicht mehr hinter Dachziegel und Verschalungen gelangen können, um dort zu brüten“, berichtet Rüdiger Wohlers vom NABU Niedersachsen. „Wenn wir diesen wunderbaren Vogel nicht verlieren wollen, müssen wir dafür sorgen, dass er neue Brutplätze erhält – durch die Anbringung spezieller Mauersegler-Nistkästen, die mit etwas Geschick leicht selbst zu bauen sind und ihm dann im nächsten Frühjahr zur Verfügung stehen. Unter Dachvorsprüngen angebracht, gern auch zu mehreren, können sie dem Mauersegler gute Brutdomizile bieten“, ruft der NABU-Mitarbeiter auf, selbst aktiv zu werden: „Es wäre schön, wenn schon jetzt viele Mauerseglerkästen gebaut und angebracht würden – diese können draußen noch auswittern, bis die Mauersegler im nächsten Jahr wieder bei uns eintreffen“, nennt Wohlers die Vorteile dieser Nistkästen.
Der NABU hält Baupläne und weitere Infos zum Mauersegler bereit; dazu gehört auch das ausführliche Mauersegler-Baubuch des Landesbundes für Vogelschutz in Bayern (LBV), in dem neben Bauplänen detaillierte Infos zum Mauerseglerschutz auch durch Bauherren enthalten sind – die grundlegendste Zusammenstellung wertvoller Tipps zum Mauersegler überhaupt, wie Rüdiger Wohlers betont. Dieses Info-Paket kann angefordert werden gegen Einsendung eines 5-Euro-Scheins beim NABU Niedersachsen, Stichwort ‚Mauersegler‘, Alleestr. 36, 30167 Hannover.
Foto NABU/Fotonatur