„Mobilität“ ein bewegendes Thema – Ortsverband Weser-Aue von Bündis 90/Die Grünen lud Mobilitätsexperten ein

Mobilitätskonzepte und deren erfolgreiche Umsetzung – für Menschen aus dem Flächenlandkreis Nienburg, und nicht nur für den veranstaltenden Ortsverband Weser-Aue von Bündnis 90/Die Grünen, ein offensichtlich im wahrsten Sinne des Wortes bewegendes Thema.

Das Planungsteam des Ortsverbandes Weser-Aue Gerlinde Vogel, Elvira Flaig, Rita Schnitzler, Carl Eggers sowie Claudia Eckhardt luden Ende Oktober ins Lemker Dorfgemeinschaftshaus ein und freuten sich über die große Resonanz und viele interessierte Nachfragen.

Walter Bulmahn und Alfons Mechlinski (Bürgerbus Reburg-Loccum) vermittelten anschaulich direkt vor dem Bus, wie und von wem das Angebot genutzt wird und betonten dabei auch, welchen hohen Stellenwert Mobilität für die soziale gesellschaftliche Teilhabe hat. Der Bürgerbus fährt als Ergänzung zum Busverkehr im Stundentakt, die Ehrenamtlichen befördern zwischen 1200 bis 1400 Personen monatlich.

Andreas Röpe und Collin Hein (CLASSIC) stellten ihr CarSharing Modell vor, nicht nur theoretisch, sondern auch ganz praktisch wurde das Prinzip der Buchung sowie der Übergabe des Autos erläutert. Einziger Unterschied zum großstädtischen CarSharing ist, dass die Autos im Landkreis Nienburg immer wieder an den Abholort zurück gebracht werden müssen.

Jens Rühe (VLN) erläuterte die Ergebnisse der Mobilitätsumfrage im Landkreis, diese sind in einem Mobilitätskonzept des Landkreises eingeflossen. Bahnstrecken, Hauptbuslinien, On-Demand-Service bis zum autonomen Fahren – es wurde ein Ausblick in die nahe und mögliche ferne Zukunftsplanung gegeben.

Klaus Geschwinder (Verkehrsentwicklung und Verkehrsmanagement Region Hannover) stellte das „sprinti“-Konzept aus der Region Hannover vor, ein prämiertes deutsches On-Demand -Modell. Dieses garantiert einen Abholservice nach Anruf innerhalb von spätestens 35 Minuten und ist, ebenso wie der Bürgerbus Rehburg, als Ergänzung zum ÖPNV angelegt. Die gebuchten Fahrtstrecken liegen zu 70 % innerhalb des ländlichen Raumes, von einem entlegenen Ort in der Region zu einem anderem entlegenem Gehöft, Sporthalle oder Dorfgemeinschaftshaus. Sprinti befördert 300 bis 400 Personen täglich.

Stephan Christ (Mobilitätspolitischer Sprecher der Grünen im Niedersächsischer Landtag) verwies in seinem Schlussbeitrag beim Rundganges vor den knapp 30 Interessierten auf einige der rot-grünen verkehrspolitischen Projekte: Vereinfachte Pauschale für Bürgerbusservice, die Aufnahme von Radschnellwegen im nds. Gemeindeverkehrsfinanzierungskonzept und die Erhöhung der finanziellen Förderung der kommunalen Radwege. Mit der grünen Forderung nach dem Ausbau der On-Demand Verkehre, dem 29-EURO Ticket für Auszubildende, Freiwilligendienstleistende und Schüler*innen, die Rahmenbedingungen der E-Mobilität zu verbessern und dem Erhalt statt Neubau von Straßen beendete er seinen Beitrag.

von links: Elvira Flaig, Gerlinde Vogel, Collin Hein, Andreas Röpe, Jens Rühe, Alfons Mechlinski, Walter Bulmahn, Klaus Geschwinder, Carl Eggers und Stephan Christ

Text+Foto: Claudia Eckhardt