Ehler Lange bleibt Brandschutzabschnittsleiter Nord, Ehrenmitgliedschaft für Uwe Schiebe und Ulrich Ehrich
©Martin Möhring
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Erstmalig im Rahmen einer Abendveranstaltung wurde der 104. Kreisfeuerwehrverbandstag der Kreisfeuerwehr Nienburg in Erichshagen abgehalten. Kreisverbandsvorsitzender und Kreisbrandmeister Bernd Fischer konnte dazu zahlreiche Delegierte und Gäste begrüßen.
Erster Kreisrat Lutz Hoffmann zeigte sich Stolz auf die Feuerwehren im Landkreis und bescheinigte ihnen gute Leistungen, die besonders beim Winterhochwasser geleistet wurden. Neben der Information über die Beschaffung neuer Fahrzeuge ging er auch auf den Bau einer neuen Feuerwehrtechnischen Zentrale (FTZ) ein, und stellte die Aufnahme der Arbeit durch die ersten Baugeräte für den Herbst dieses Jahres in Aussicht.
Der Bürgermeister der Stadt Nienburg, Jan Wendorf, dankte den Wehren für ihr freiwillig geleistetes Engagement für die Sicherheit der Bürger und der Gemeinschaft. Dem Dank schloss sich auch Bundestagsabgeordnete Marja-Liisa Völlers an, die ihrerseits aber noch einen Nachholbedarf bei den Investitionen in die innere Sicherheit ausmachte, und dazu würden dann auch die Feuerwehren gehören.
In seinem Bericht blickte Kreisbrandmeister Fischer auf ein arbeitsintensives Jahresende mit dem Weihnachtshochwasser zurück. Gerade dabei haben sich die getätigten Investitionen bewährt, unter anderem klappte die Sandsackbefüllung in den in Betrieb genommenen Hallen in Lemke reibungslos. Es wurde aber auch eine Nachbesserung für den Einsatz leistungsstarker Pumpen ausgemacht.
Das neue Brandschutzgesetzt ist immer noch nicht verabschiedet, dagegen soll die neue Verordnung, in der die Beschaffung neuer Dienstkleidung geregelt wird, demnächst in Kraft treten. Danach geht es an die Beschaffung der neuen Uniformen für die Feuerwehrmitglieder. Kritisch äußerte sich Fischer zur Praxis der Ausbildung an den Landesfeuerwehrschulen. Die angebotenen Onlinelehrgänge können nicht zufriedenstellend sein, und auch der Aus- und Umbau der Gebäude und die Unterbringung der Lehrgangsteilnehmer in den Schulen sind noch stark verbesserungswürdig.
Erfreulich entwickelt sich die Nachwuchsarbeit in den Jugend- und Kinderfeuerwehren. Die Jugendwarte machen einen hervorragenden Job, so auch beim Kreiszeltlager 2023, das nach Corona wieder ein Riesenerfolg geworden sei. Hier zeichne sich aber ab, dass künftig nicht mehr alle Kommunen im Landkreis in der Lage sein könnten, ein Kreiszeltlager auszurichten.
Große Herausforderungen und Kosten verursacht die Modulare Truppausbildung, die seit Jahresbeginn vom Landkreis organisiert und durchgeführt wird. Es fehlen Ausbilder, und wenn die Gemeinden künftig dafür kein Personal mehr stellen können, dass muss das Lehrgangsangebot eingeschränkt werden.
Die Kreiseinheiten sind die Stützen der Feuerwehren und des Landkreises, Sie begleiten viele Einsätze und verfügen über eine gute Ausstattung und Ausrüstung. Aber auch hier wieder der Appell, dass erforderliche Personal bereit zu stellen durch die Gemeinden.
Wie es künftig mit den Kreiswettbewerb der Feuerwehren weitergehen kann, soll durch eine Abfrage bei den Ortswehren geklärt werden. Das Teilnehmerfeld in diesem Jahr ist doch sehr übersichtlich und stellt den Kreisbrandmeister nicht zufrieden.
In den Jugendfeuerwehren leisten 948 Mädchen und Jungen regelmäßig ihren Dienst, das bedeutet einen leichten Rückgang von 14 Jugendlichen, berichtete stellvertretende Kreisjugendfeuerwehrwartin Laura Kottus. In den Kinderfeuerwehren sind mit 817 Mädchen und Jungen gegenüber dem Vorjahr 40 zusätzliche Nachwuchskräfte aktiv. 48 Jugendliche verstärken mit deren Übernahmen die Einsatzabteilungen als Aktive in den Feuerwehren.
Für Ehler Lange erfolgte eine neue Ernennung zum stellvertretenden Brandschutzabschnittsleiter Nord durch den Ersten Kreisrat Lutz Hoffmann. Lange wird das Amt ab 1. Juli für weitere sechs Jahre antreten.
Zum neuen Kassenprüfer wählte die Versammlung Henning Schrader, sein Stellvertreter wurde Markus Götze. Der Kreisbrandmeister beförderte Laura Kottus zur Brandmeisterin und Lars Hildebrand und Klas Föge zu Oberbrandmeistern.
Die Ehrennadel des Landesfeuerwehrverbandes in Silber erhielten Uwe Schiebe (Wietzen), Klas Föge (Balge-Holzbalge), Oliver Windhorst (Penningsehl) und Jürgen Dreyer (Erichshagen-Wölpe). Das Feuerwehr Ehrenkreuz in Silber erhielten Heinrich Brase (Loccum), Andre Wohlers (Blenhorst-Bötenberg) und Rainer Kolnsberg (Erichshagen-Wölpe). Michael Drübber (Stolzenau), Ulrich Ehrich (Marklohe), Georg Bühmann (Eystrup) und Martin Dröge (Sapelloh) wurde mit dem Ehrenkreuz in Gold ausgezeichnet. Die Ehrenmitgliedschaft des Kreisfeuerwehrverbandes wurde von den Delegierten an Ulrich Ehrich und Uwe Schiebe verliehen.
In seinen Schlusswort teilte Brandschutzabschnittsleiter Süd Ralf Tiedemann mit, dass die 97 Ortsfeuerwehren im Landkreis im vergangenen Jahr 1.289 Einsätze geleistet haben. Die Gesamtmitgliederzahl beträgt 7.200, davon sind 4.297 Frauen und Männer in den Einsatzabteilungen aktiv.
Ein großer Dank ging an die Ortswehr Erichshagen-Wölpe für die Ausrichtung des Kreisfeuerwehrverbandstages, und für die musikalische Ausgestaltung an den Feuerwehrmusikzug Nienburg.
Text: Martin Möhring, Kreisfeuerwehrpressesprecher Süd