„Nicht für die Schublade“ – Landkreis beginnt zweite Projektphase zur langfristigen Sicherung der Wasserressourcen

Landkreis. Der Landkreis Nienburg hat kürzlich die zweite Projektphase seines Managementkonzepts zur Bewirtschaftung von Wassermengen eingeläutet. Bei der Veranstaltung im Blattpavillon der DEULA mit über 60 Teilnehmenden daher mit von der Partie: Alle, die mit Wasser zu tun haben. Also Wasserversorger, Unterhaltungsverbände, Ver- und Entsorger, Landwirtschaftskammer, Umweltverbände, Forstämter, Wassernutzende aus der Landwirtschaft sowie Kommunen und Fachbehörden des Landes.

Nur mit allen Akteuren gemeinsam könne das große Thema ‚Wasser‘ langfristig in geordnete Bahnen gebracht werden, machte Landrat Detlev Kohlmeier während seiner Begrüßung deutlich.

Worum geht es? Hintergrund sind die Folgen des Klimawandels, die aufgrund der letzten trockenen Jahre besonders spürbar geworden sind. Das Absinken der Grundwasserstände mit negativen Auswirkungen auf Vegetation, Bäume und Ökosysteme, Fließgewässer, die zeitweise trockenfallen oder ein erhöhter Bedarf in der öffentlichen Wasserversorgung sowie landwirtschaftlichen Feldberegnung sind einige Beispiele dafür.

Auch in Zukunft sind eher vermehrt Konflikte für die Wasserwirtschaft, Ökologie und zwischen den Wassernutzergruppen zu erwarten. Der Landkreis Nienburg hatte daher in der ersten Projektphase von Herbst 2020 bis Frühling 2022 auf der Grundlage einer umfassenden Ist-Analsye die Entwicklungen aus Klimamodellen prognostiziert, kritisch analysiert und daraus Planungen für eine zukunftsfähige Stabilisierung des Wasserhaushalts konzipiert.

In der zweiten Phase des Projekts wird es nun u. a. darum gehen, die aufgenommenen Prozesse zu verstetigen. Dazu soll ein adaptives Wassermengenmanagement etabliert werden. Eines also, dass sich fortlaufend den aktuellen Bedarfen und Situationen anpasst.

Vier Themenfelder werden dabei besonders in den Blick genommen: Wasserversorgung, Landwirtschaft, Fließgewässer und Okösysteme/Moore. Zunächst wird es darum gehen, die Datengrundlage mithilfe eines Monitoringkonzeptes weiter zu verbessern.

Im weiteren Projektverlauf werden dann konkrete Maßnahmen erarbeitet und umgesetzt. „Jetzt geht es darum, Akteure zu gewinnen, die bereit sind, den Prozess mit ihrem Spezial- und Fachwissen aktiv zu begleiten und  Maßnahmen voranzutreiben“, beschreibt Fachbereichsleiterin Christine Schnorr den weiteren Fahrplan.

Das adaptive Wassermengenmanagement wird gemeinsam mit den Ingenieurbüros ahu GmbH Wasser Boden Geomatik aus Aachen und CONSULAQUA aus Hildesheim bearbeitet. Die Projektleitung hat der Fachbereich Umwelt mit dessen Leiterin Christine Schnorr und ihrem Mitarbeiter Immo Plinke inne.

Die erste Projektphase von 2020 bis 2022 hatte noch der damalige Leiter des Fachbereichs Umwelt Manuel Wehr maßgeblich vorangetrieben.

Fachbereichsleiterin Christine Schnorr begrüßt im Blattpavillon der DEULA über 60 Teilnehmende zur Fachkonferenz.