MiA-Kurs nimmt an Moscheeführung teil
Begegnung zwischen den Kulturen
Die Koordinierungsstelle Migration und Teilhabe des Landkreises Nienburg hat vor kurzem für Teilnehmerinnen eines „MiA-Kurses“ den Besuch in der Türkisch-Islamischen-Gemeinde zu Nienburg e.V. organisiert. 15 Frauen aus der Ukraine, die an diesem ehrenamtlich geleiteten Kurs teilnahmen, trafen sich gemeinsam mit der Kursleiterin Ada Bobrova und Mitarbeiterinnen der Koordinierungsstelle, um die Nienburger Moschee zu besuchen.
Ahmet Altun, ehrenamtliches Vorstandsmitglied und Dilek Dur, die im Vorstand unter anderem für die Stärkung der Frauen zuständig ist, begrüßten die Teilnehmerinnen und ermöglichten einen guten Einblick in die ehrenamtliche Arbeit der Türkisch-Islamischen Gemeinde zu Nienburg e.V. Neben einem kurzen Input über die Geschichte der Moschee in Nienburg gab es eine Moscheeführung, gefolgt von einer aktiven Diskussionsrunde. Bei der Moscheeführung ging es auch um die Begegnung von Nienburgerinnen und Nienburgern, die sich im eigenen Alltag eher selten begegnen und um die Förderung eines Verständnisses füreinander.
Die Moscheeführung wurde organisiert von Nina Heuer, die in der Koordinierungsstelle Migration und Teilhabe auch für die Beantragung der MiA Kurse zuständig ist. Diese Kurse des Programms „Migrantinnen einfach stark im Alltag“ sind seit 2021 fester Bestandteil der Integrationsförderung des Bundeamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF). Sie sind ein Ort, an dem Frauen gemeinsam lernen, sich gegenseitig unterstützen und sich so ihrer eigenen Stärke (wieder) bewusst werden. Damit sind sie vor den Integrationskursen ein guter erster Schritt in die deutsche Sprache.
Die Kurse vermitteln relevante Informationen für den Alltag, zum Beispiel wie das Schul- und Bildungssystem funktioniert oder wie man in einem Verein aktiv werden kann. Indem das auf Deutsch passiert, werden die Teilnehmerinnen behutsam an die deutsche Sprache herangeführt und zum Sprechen ermutigt. Damit Integration jenseits des Klassenzimmers gelingt, stehen neben dem Unterricht zudem gemeinsame Exkursionen auf der Tagesordnung. „So lernen die Teilnehmerinnen, sich selbstständig im Alltag zurechtzufinden und ihre Deutschkenntnisse in der Praxis zu erproben“, sagt Nina Heuer von der Koordinierungsstelle. „Und nebenbei wird die interkulturelle Verbindung zwischen unterschiedlichen Gruppen gestärkt. Der Besuch in der Türkisch-Islamischen Gemeinde ist ein Zeichen dafür, dass wir uns in Richtung einer respektvollen und für alle offenen Gesellschaft bewegen, in der Menschen unterschiedlicher Herkunft und Hintergründe zusammenkommen, um voneinander zu lernen und gemeinsam zu wachsen.“
Der MiA-Kurs beinhaltet die Bewusstmachung der eigenen kulturellen Prägung, Kenntnisse über die Deutsche Gesellschaft, Stärkung der Erziehungskompetenz: Umgang mit digitalen Medien, Bildungssystem, Gesundheit, Alltagsbewältigung und Orientierung im Stadtteil, Lebensplanung und kann eigenständig nach den Bedürfnissen der jeweiligen Frauengruppe angepasst werden. Laut BAMF trauten sich 70 Prozent der Befragten nach der Teilnahme an einem Kurs, Termine wie etwa beim Elternabend, beim Arzt oder bei Behörden selbstständig wahrzunehmen. In 2023 konnten im Landkreis Nienburg 14 MiA-Kurse durchgeführt werden, für das Jahr 2024 sind insgesamt 15 Kurse geplant.
Veranstaltungen der Koordinierungsstelle Migration und Teilhabe werden gefördert durch das Nds. Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung.
Fragen zu den MiA-Kursen im Landkreis Nienburg beantwortet Nina Heuer gerne unter 05021/967-680 oder per Mail unter migration@kreis-ni.de.
Foto LK Nienburg