Klimaschutzagentur Mittelweser rät Firmen zu Solarstrom

Anlagenpreise sind deutlich gesunken Die Unternehmen im Landkreis Nienburg/Weser sollten jetzt in eigene Photovoltaik-Anlagen investieren und sich damit günstigen Solarstrom für die nächsten Jahrzehnte sichern. Das empfiehlt die Klimaschutzagentur den ortsansässigen Firmen. “Wer noch keine eigene Solarstromerzeugung hat, kann jetzt von günstigen Rahmenbedingungen profitieren.”  Die Preise für Photovoltaik-Module seien seit Jahresbeginn um rund 30 Prozent gefallen. Das hätten Branchenverbände bestätigt. Auch die gesamten Anschaffungskosten befänden sich auf deutlich niedrigerem Niveau als in den Vorjahren. Wer jetzt eine PV-Anlage baue, könne nicht nur von den günstigen Konditionen profitieren, sondern auch einen wichtigen Schritt für den Klimaschutz machen.

“Der Zeitpunkt ist ideal für Unternehmen, die auf erneuerbare Energien umsteigen wollen”, sagt Franziska Materne, Geschäftsführerin der Klimaschutzagentur.  So habe eine Umfrage der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen ergeben, dass die Systempreise für
PV-Anlagen, also inklusive Wechselrichter, Aufständerung und Montage, um etwa
10 – 13 Prozent gesunken sind. Für eine Anlagengröße zwischen 50 – 100 kWp installierter Leistung liegen die Investitionskosten demnach bei 900 – 1.200 Euro pro kWp, bei größeren Anlagen bis 250 kWp sogar nur bei 800 – 1.100 Euro pro kWp. Damit lassen sich Solarstromkosten (sog. Stromgestehungskosten) von unter 10 ct pro kWh für mindestens
20 Jahre realisieren. Im Vergleich zu aktuellen Strombezugspreisen, die nach Angaben des Branchenverbands BDEW durchschnittlich bei knapp 25 ct/kWh liegen, ist das eine Ersparnis von 60 Prozent für selbst verbrauchten Solarstrom.

Viele Unternehmen haben einen hohen Stromverbrauch tagsüber, wenn die PV-Anlage am meisten Strom produziert. Durch den Eigenverbrauch des Sonnenstroms können sie ihre Stromrechnung deutlich senken und gleichzeitig weniger CO2 verursachen. Je höher der Eigenverbrauch ist, desto schneller amortisiert sich eine PV-Anlage, oftmals unterhalb von 10 Jahren. “Denken Sie auch an Ihren zukünftigen Strombedarf, zum Beispiel durch Elektromobilität oder die Elektrifizierung Ihrer Prozesse”, rät Harald Behling, Projektmanager für Unternehmen bei der Klimaschutzagentur.

Um eine möglichst große PV-Anlage installieren zu können, lohnt es sich, einen genaueren Blick auf das Dach zu werfen. Gegebenenfalls kann z.B. eine Umlegung von Lüftungsrohren die verschattungsfreie Fläche auf dem Dach maximieren und so Platz für mehr Module schaffen. Die Klimaschutzagentur Mittelweser bietet in enger Kooperation mit der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen (KEAN) für kleine und mittlere Unternehmen eine kostenfreie Solarberatung im Wert von 750 € an. Ziel der Beratungen ist es, den KMU die wirtschaftliche Nutzung von Solarenergie mit all ihren Potenzialen betriebsspezifisch aufzuzeigen.

Eine solche Beratung fand auch bei der Gebrüder Otto Fischräucherei GmbH in Rehburg-Loccum statt. Nach der Beratung von Hauke Herdejürgen, Energieberater der Klimaschutzagentur, wurden die Produktionshallen mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet.

Weitere Informationen zur „Transformationsberatung – Impuls Solar“ finden Sie unter https://www.klimaschutz-niedersachsen.de/energieberatung/unternehmen/transformationsberatung-impuls-solar.php

 

Bilduntertitel: Geraldine Grote-Haupt (Gebrüder Otto Fischräucherei GmbH), Hauke Herdejürgen (Energieberater der Klimaschutzagentur Mittelweser), Jan Grote (Gebrüder Otto Fischräucherei GmbH) und Franziska Materne (Klimaschutzagentur Mittelweser) auf der Produktionshalle

 

Bildquelle: Klimaschutzagentur Mittelweser