Ist der Volkslauf tot? Oder: mehr Kuchen und weniger Hüpfburg
Am 20. September fand in der vhs Nienburg die Podiumsdiskussion „Ist der Volkslauf tot?“ mit 27 Teilnehmenden statt.
Veranstalter*innen, Läufer*innen und Interessierte diskutierten konstruktiv diese Fragestellung unter der Moderation des vhs Leiters Stephan Kaps. Laufveranstalter*innen von Schneeren bis Rehburg-Loccum berichteten über ihre bisherigen Erfahrungen und Probleme. Laufende brachten Verbesserungsvorschläge und Ideen ein. Die Fragestellung wurde mehrstimmig mit einem klaren „Nein“ beantwortet. Stephan Kaps warf bewusst auch provozierende Fragen in den Raum, wie „Gibt es ein Überangebot an kleinen Läufen?“, um eine angeregte Unterhaltung zu ermöglichen. Man diskutierte über die Gewinnung ehrenamtlicher Kräfte, den Austausch von Kräften untereinander, die Schaffung eines lokalen Kalenders und eines Stempelpasses, über das Rahmenprogramm von Läufen und die Möglichkeiten, eine professionelle Zeitmessung gemeinsam anzuschaffen.
Ein großes Problem dabei ist – wie leider auch in vielen anderen Vereinen und Einrichtungen -, dass es an Ehrenamtlichen fehlt. Ein weiteres Problem: frühzeitige Zusagen von Teilnehmenden im Vorfeld sind zurückgegangen, die Menschen kommen eher unangemeldet und spontan, was die Planung erschwert.
Ein Läufer kritisierte, dass am Anfang des Jahres nicht alle Lauftermine feststehen, um sie in seine Laufplanung einplanen zu können. In Gruppenarbeit kamen die einzelnen Teilnehmenden zu den Ergebnissen, dass man gezielt Menschen für die Mitarbeit anzusprechen muss und dass ein Volkslauf kein großes Rahmenprogramm braucht. Zudem brachte ein Läufer den Einwand ein, die Begrifflichkeit „Volkslauf“ zu überdenken. Es wurde über viele weitere Fragen und Aussagen diskutiert, und auch noch nach dem Ende der Veranstaltung sprachen Teilnehmende auf dem vhs Parkplatz über Möglichkeiten, kleine Läufe im Landkreis zu erhalten.
Die Initiatorin Janet Silberfisch war über die rege Teilnahme sehr positiv überrascht. „Wenn nur fünf Menschen gekommen wären, hätte ich mich schon gefreut“, sagte sie. Viele wünschen sich eine Folgeveranstaltung, was Stephan Kaps gerne im Form eines Workshops in der vhs Nienburg anbieten möchte, der ergänzt: „Die Stärkung des Ehrenamts ist eine Kernaufgabe der vhs und ich freue mich sehr, dies zu unterstützen.“. Wer Interesse am Protokoll oder Folgeveranstaltung hat, oder seine lokale Laufveranstaltung in einem möglicherweise kommenden Kalender platzieren möchte, kann eine Email bis zum 31.10.23 an info@frau-silberfisch.de schreiben.