In zwei Stunden von der Wegwerfgesellschaft zur modernen Abfallwirtschaft
Landfrauenverein Nienburg warf einen Blick hinter die Kulissen des BAWN
Nienburg. Die Kräher Höhe, der höchste Punkt der Stadt Nienburg, hat sich längst als Ausflugsziel etabliert. Doch ein Besuch beim BAWN ist auch aus einem anderen Blickwinkel lohnend – nämlich dann, wenn man sich aus erster Hand fundiert darüber informieren will, wie moderne Abfallwirtschaft funktioniert. Immerhin ein Thema, das alle Einwohnerinnen und Einwohner betrifft. Dieses Angebot des BAWN nutzte auch der Landfrauenverein Nienburg sowie rund 13 andere Einrichtungen.
Kathrin Tote von der Öffentlichkeitsarbeit des BAWN gab den Besucherinnen und Besuchern einen ebenso kompakten wie spannenden Überblick über den Umgang mit dem Thema „Müll“ früher und heute. Beeindruckende Fotos dokumentierten eindrucksvoll die „Wegwerfgesellschaft“ vergangener Zeiten.
Bis in die 70er Jahre konnte von „Abfallwirtschaft“ keine Rede sein: Getrennt erfasst und verwertet wurde gar nichts, stattdessen landeten alle Abfälle unbesehen in irgendwelchen Sandgruben, Gräben oder Mooren. Die älteren Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten sich noch aus eigener Anschauung an diese Zeiten erinnern und zeigten sich in der Rückschau erschrocken über den seinerzeit gedankenlosen Umgang mit der Umwelt und die Verschwendung von Ressourcen.
Inzwischen, demonstrierte Kathrin Tote bei einer Führung über das Betriebsgelände des BAWN, ist Abfallwirtschaft in Deutschland eine hochkomplexe Aufgabe, bei der die getrennte Erfassung der Abfälle und ihre möglichst hochwertige Verwertung im Vordergrund steht. Dennoch ist es, so Tote, noch ein weiter Weg bis zur angestrebten Kreislaufwirtschaft, bei der die Herstellung neuer Produkte praktisch ohne zusätzlichen Ressourcenverbrauch möglich sein soll. Wie gut Kreislaufwirtschaft aber auch heute schon funktionieren kann, zeige das Beispiel der Bio- und Grünabfälle, die von den Partnern des BAWN in Strom, Wärme, Kompost und hochwertige Gartenerden verwandelt werden.
Zum Abschluss der rund zweistündigen „Reise durch die Abfallwirtschaft“ genossen die Kreis-Nienburger Landfrauen bei Kaffee und Kuchen an der Berghütte auf der Kräher Höhe den weiten Blick über das Tal der Mittelweser.
PM und Fotos BAWN