Schulübergreifendes Projekt „Identität und Interkulturalität“

Bundesfreiwillige entwickeln mit Schüler:innen vier Projekte an Kreisschulen

Seit September 2022 arbeiten vier Bundesfreiwillige – auch als Bufdis bekannt – beim Landkreis Nienburg an einem eigenen schulübergreifenden Projekt, dem sie den Namen „Identität und Interkulturalität“ gegeben haben. Die Freiwilligen absolvieren ihren Dienst an der Integrierten Gesamtschule (IGS) Nienburg, den Berufsbildenden Schulen (BBS) Nienburg, der Oberschule (OBS) Marklohe und an der Marion-Blumenthal-Oberschule in Hoya. Kürzlich haben sie ihre Projekte an den BBS vorgestellt.

Die Bundesfreiwilligen Andreea Roxana Ionita, Mihabad Ammo und Johanna Lewke (von links) haben an der BBS Nienburg erstmals ihre verschiedenen Projekte zum Thema „Identität und Interkulturalität“ vorgestellt. © Landkreis Nienburg/Weser

„In einer Zeit, in der gesellschaftliche Konflikte, Krisen, und Kriege weltweit zunehmen, haben wir uns entschieden, das Thema Frieden, Interkulturalität und Identität in unseren Schulen zu thematisieren“, erzählt Mihabad Ammo, die seit September 2022 an den Berufsbildenden Schulen Nienburg (BBS) ihren Bundesfreiwilligendienst ableistet. Mihabad Ammo hat gemeinsam mit jungen Frauen der Sprachlernklassen das Projekt „Friedenstaube“ gestaltet. Diese Gruppe wirbt für ein Zusammenleben trotz Unterschieden. Die ersten Ergebnisse wurden vor kurzem gemeinsam von den Freiwilligen einem geladenen Publikum vorgestellt. Neben dem Schulleiter Harald Fleetjer haben sich auch die Sozialdezernentin des Landkreises, Kathrin Wolter, und der Vorsitzende des Ausschusses für Integration, Sport und Kultur, Lothar Kopp, über die Projekte informiert. Die Vorstellung an den BBS war dabei nur der Auftakt, auch in den anderen Schulen werden die Projekte gemeinsam vorgestellt.

„Wir beschäftigten uns auf ganz unterschiedliche Weise mit Schülerinnen und Schülern mit den Themenfeldern Integration und Toleranz“, berichten die beiden Bundesfreiwilligen Johanna Lewke, die an der OBS Marklohe eingesetzt ist, und Andreea Ionita, an der IGS Nienburg. „Über das Medium Theater und Ausstellung konnten wir die Schülerinnen und Schüler motivieren, sich auch mit Ausgrenzung und Toleranz auseinanderzusetzen“.

Von dem gemeinsamen, schulübergreifenden Projektansatz ist Andreea Ionita sehr überzeugt: „Jede und jeder hatte die Möglichkeit, ihre und seine eigenen Fähigkeiten einzusetzen und sich auszuprobieren. Handwerkliche Fähigkeiten wurden ausprobiert, aber auch, durch die regen Auseinandersetzungen, die eigenen Deutschkenntnisse verbessert.“ An der Marion-Blumenthal-Oberschule Hoya hat Jamina van Veldhuizen zusammen mit Schülerinnen und Schülern das Projekt „Friedenskugel“ ausgearbeitet. Hier haben sich die Jugendlichen mit den Begriffen „Frieden“ und „Freiheit“ befasst und eine Weltkugel erarbeitet.

Carmen Prummer, Leiterin der Koordinierungsstelle Migration und Teilhabe, ist von der inhaltlichen Arbeit der Freiwilligen begeistert. „Neben der Projektkonzipierung und der Umsetzung haben die Bundesfreiwilligen auch das Konzept und einen Finanzplan geschrieben und über das „Weser-Aller-Bündnis: Engagiert für Demokratie und Zivilcourage“, kurz WABE e. V., erfolgreich Fördergelder beantragt. Dies ist ein wichtiger Baustein für die berufliche Qualifizierung der künftigen (Sozial-) Pädagoginnen.“

Für das kommende Schuljahr 2023/2024 bietet der Landkreis Nienburg wieder sechs Bundesfreiwilligendienststellen an Kreisschulen an. Wer Interesse an dem Einsatz an Schulen und der Unterstützung von zugewanderten Kindern und Jugendlichen hat, kann sich auf der Homepage des Landkreises unter Stellenangebote darüber informieren oder sich bei Carmen Prummer unter 05021/967 686 melden.

Veranstaltungen der Koordinierungsstelle Migration und Teilhabe werden gefördert durch das Niedersächsische Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung.

Bericht und Foto LK Nienburg