Walter Eisner einstimmig zum Ehrenmitglied ernannt 

Liebenauer Präventionsrat will Demokratieverständnis fördern / Erste Versammlung nach der Coronapause / Vorstand neu gewählt

Liebenau. Nach knapp dreijähriger – aus organisatorischen und Coronapandemie-Gründen zwangsläufig unterbrochener Arbeit – hatte der Präventionsrat zur Mitgliederversammlung ins Liebenauer Rathaus eingeladen. Mit dem Ziel, dem Gremium Ansatzpunkte zur Lösung gesellschaftlicher Probleme in der Gemeinde zu liefern und gleichzeitig Handlungsstrategien zu entwickeln, sprachen sich die Mitglieder neben der allgemeinen Kriminalitätsprävention einmütig für eine verstärkte Jugendarbeit und gleichsam für die Stärkung unseres demokratischen Wertesystems aus.

Damit unterstützte der Rat uneingeschränkt den Vorschlag von Jugendpfleger Markus Sieling zur Bildung eines  Jugendrates. Der vor einem knappen Vierteljahrhundert, genau am 21. Juli 1999, gegründete Präventionsrat war das erste kommunale Gremium dieser Art im Landkreis Nienburg.

Bevor der nicht mehr für den Vorsitz kandidierende frühere Liebenauer Samtgemeindebürgermeister Walter Eisner das Amt an seinen Nachfolger übergab, warf er einen Blick auf die jahrelange von vielen Unterstützern geförderte positive Ratsarbeit zurück. Diese habe maßgeblich zur Reduzierung der Kriminalität im Flecken sowie beispielsweise zur Einrichtung des Jugendzentrums Nr.19, zu vielfältigen  Integrationslehrgängen, zur Unterstützung der örtlichen Schulen sowie anderer Institutionen und Vereine geführt .

Die Versammlung war sich einig darin, dass Präventionsarbeit im Flecken nach wie vor unentbehrlich sei. Deshalb wolle man beim jetzigen Neubeginn dort anknüpfen, wo die Arbeit vor etwa drei Jahren unterbrochen worden war. Dabei gelte weiterhin, Problemlagen zu erkennen und zu analysieren, dafür eine schnelle und unbürokratische Lösung zu finden sowie die Koordinierung verschiedener Initiativen und deren Unterstützung auf den Weg zu bringen.

Gesprächsoffen diskutierten die Mitglieder die künftige Präventionsarbeit, um weitere Verbesserungen zu erreichen. Bevor das geschehen kann, musste zunächst ein neuer Vorstand gewählt werden. Für den ausscheidenden langjährigen Vorsitzenden Walter Eisner sprach die Versammlung dem Bürgermeister der Samtgemeinde Weser-Aue, Wilfried Imgarten, einstimmig das Vertrauen aus. Auf Antrag von Harald Calsow und mit langanhaltendem Beifall von  Vorstand und Versammlung wurde Walter Eisner zum Ehrenmitglied des Präventionsrates ernannt.

Zu Imgartens Stellvertreterin wurde die Leiterin der Polizeistation Marklohe, Jana Weiner, zum Kassenwart weiterhin Claus Jezek und zum Schriftführer Markus Sieling bestimmt. Als Beisitzer fungieren Walter Eisner (Berater des Vorstandes), für den Flecken Liebenau Bürgermeisterin Margit Schmidt, Meike Wieschmann (Polizeistation Liebenau), Martin Guse (Dokumentationsstelle Pulverfabrik), Pastor Bernd Niss (evangelische Kirchengemeinde), Harald Calsow (katholische Kirchengemeinde) und Andre Meyerbrocker) Grundschule Liebenau). Für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit ist weiter Gero Sommerfeld zuständig. Die Kasse wird künftig von Eva Felkel und Dr. Jan-Peter Peczat geprüft.

Vorsitzender Wilfried Imgarten und Liebenaus Bürgermeisterin Margit Schmidt würdigten die bisherige Arbeit des Präventionsrates. Beide freuten sich, dass besonderer Wert auf eine integrative Jugendarbeit gelegt werde. Jugendpfleger Markus Sieling hatte zuvor über die positive Annahme des Jugendhauses sowie das damit zusammenhängende gestärkte Selbstwertgefühl der jungen Leute berichtet.

Dem schloss sich Martin Guse als Geschäftsführer der Dokumentationsstelle Pulverfabrik an. Auch diese soll ein Ort der Demokratie werden. Er wünschte sich weitere Vernetzungen mit Vereinen, Verbänden und anderen wichtigen Institutionen sowie eine Verbesserung des Nahverkehrs vor allem für junge Menschen aus dem ländlichen Bereich. Bei der gemeinsamen Suche sollten all jene einbezogen werden, die in verschiedenen Problembereichen Hilfestellung geben können.                                                                                                                  Gero Sommerfeld

Mit neuer Kraft an die Arbeit: Nach mehrjährig erzwungener Coronapause stellten sich die Mitglieder des kommunalen Präventionsrates im Liebenauer Rathaus dem Fotografen.

Foto Christian Alvermann, SG Weser-Aue