Altsachsen-Ausstellung eröffnet

Sächsisch-karolingische Siedlung beim Sächsischen Gräberfeld von Liebenau/Steyerberg:
Altsachsen-Ausstellung über umfangreiches Forschungs- und Grabungsprojekt in Liebenau eröffnet

Im ehemaligen Liebenauer Textilhaus Binne ist die Ausstellung über das Forschungs- und Grabungsprojekt an der Sächsisch-karolingischen Siedlung eröffnet worden. Die Ausstellung über das frühmittelalterliche Leben der Altsachsen im 8. und 9. Jhdt. im Umfeld des Sächsischen Gräberfeldes von Liebenau/Steyerberg wird durchgeführt vom „Verein RAUZWI – Lebendige Archäologie Mittelweser e.V“.

Die Ausstellung eröffneten Wilfried Imgarten, Bürgermeister der Samtgemeinde Mittelweser, Marcus Meyer, Bürgermeister des Flecken Steyerberg, Gundula Tessendorff, 1. Vorsitzende des Archäologie-Vereins RAUZWI und Tobias Scholz, der als Archäologe die mehrjährige Forschungsgrabung und dessen wissenschaftliche Auswertung leitete.

Die Ausstellung ist von nun an jeden Sonntag von 14:00 bis 18:00 in der Langen Straße 29 im ehemaligen Textilhaus Binne im Ortszentrum von Liebenau geöffnet.

Wilfried Imgarten, Bürgermeister der Samtgemeinde Mittelweser, bedankte sich bei Grabungsleiter Tobias Scholz, den Grabungshelfern, den Akteuren von RAUZWI und bei weiteren Unterstützern für deren großes Engagement, für die gelungene Ausstellung und die anschauliche Präsentation der Forschungs- und Grabungsergebnisse.

Grabungsleiter Tobias Scholz hob die archäologische Bedeutung des Sächsischen Gräberfelds von Liebenau/Steyerberg hervor, das in der Fachwelt deutschlandweit bekannt ist und ging auf einzelne Besonderheiten des Grabungs- und Forschungsprojektes an der Sächsisch-karolingischen Siedlung ein. Dieses Projekt hatte der Archäologie-Verein „RAUZWI“ zusammen mit der Universität Göttingen und in Absprache mit dem Kommunalarchäologen von 2015 bis 2019 durchgeführt. Die Sächsisch-karolingische Siedlung aus dem 8. und 9. Jhdt. nach Chr. befand sich in hochwasserfreier Lage am Rande der Großen Aue auf einer Sanddüne und wurde anschließend innerhalb eines vergleichsweisen kurzen Zeitraums von Sand wieder zugeweht, was für die archäologische Forschung sehr günstige Rahmenbedingungen sind. Hierher rührt auch der Name der Ausstellung: „Auf Sand gebaut – von Sand begraben“ her. Die Grabungsfunde der Sächsisch-karolingischen Siedlung verdeutlichen, dass die Altsachsen nicht nur gewöhnliche Bauern waren, sondern auch Eisenverhüttung betrieben und die benachbarte Große Aue für das Fischen und das Ernten von Süßwassermuscheln nutzten. Eine Besonderheit ist, dass sogar Wagenspuren gefunden wurden.

Gundula Tessendorff bedankte sich bei den Akteuren, Kooperationspartnern und Sponsoren, insbesondere aber auch bei den „RAUZWI“-Mitgliedern, die die Ausstellung vorbereitet und gestaltet haben.

Die Ausstellung ist mit der ansprechenden Präsentation von Fundstücken, vielen großformatigen Bildern und Zeichnungen sowie einzelnen Nachbauten und Modellen sehr anschaulich gestaltet, so dass die Besucher leicht einen vertieften Einblick in das frühmittelalterliche Leben der Altsachen der Sächsisch-karolingischen Siedlung im Umfeld des Sächsischen Gräberfeldes gewinnen können.

Besucher (m/w/d) sind herzlich eingeladen, die Ausstellung im Ortszentrum von Liebenau zu besuchen, die jeden Sonntag von 14:00 bis 18:00 geöffnet ist. Näheres hierzu siehe: www.rauzwi.de

Titelbild von links nach rechts : Bürgermeister des Flecken Steyerberg Marcus Meyer, Samtgemeindebürgermeister Wilfried Imgarten, Archäologe Tobias Scholz und die 1. Vorsitzende Archäologie-Verein „RAUZWI“  Gundula Tessendorff

Bericht und Foto Christian Alvermann