Waldsiedlung Liebenau: Positive Entwicklung soll verstärkt werden

Durch erfolgreiche bundesweite Vermarktung von Häusern hat sich die Waldsiedlung Liebenau in den letzten Jahren positiv entwickelt. Bei einer Begehung mit dem Ausschuss für Gemeindeentwicklung und Quartiersmanagement des Fleckens Liebenau informierten die Geschäftsführer der Kirch GmbH Erdal und Hamdi Seremet über den Stand der Vermarktung der unter Denkmalschutz stehenden Siedlung. Es wären nur noch wenige Objekte verfügbar. Die Eigentümer haben bereits vieles liebevoll renoviert. Investoren sind gerade dabei, weitere Sanierungen für die derzeit 196 Köpfe zählende Siedlung zu planen und durchzuführen.

Das vom Land Niedersachsen geförderte Gemeinwesen- und Quartiersprojekt des Fleckens Liebenau in Trägerschaft der Samtgemeinde Weser-Aue möchte diese positive Entwicklung verstärken. Zu diesem Zweck wird gerade ein Nachbarschaftszentrum eingerichtet, das die Bewohnerschaft der Waldsiedlung für Gemeinschaftsprojekte nutzen kann.

Weser-Aue Samtgemeindebürgermeister Wilfried Imgarten im Gespräch mit Neueigentümer Eckhard Wiedemeyer, der einen Online-Baustoffhandel plant.

 In einer gut besuchten Bewohnerversammlung erläuterte Marthe Nietfeld (Gemeinwesen- und Quartiersmanagement), dass eines der Projektziele sei, die gute Nachbarschaft in der Waldsiedlung auszubauen und zu fördern. Zuvor hatte Bürgermeisterin Margit Schmidt die Anwesenden begrüßt und die Unterstützung von Rat und Verwaltung bei der Gestaltung der Waldsiedlung in ein attraktives Wohnquartier zugesichert. Der Bewohnerschaft wurden dann die Ergebnisse einer im Vorfeld durch das Gemeinwesen- und Quartiersmanagement durchgeführten Befragung vorgestellt. Unter der Moderation von Dieter Korte (Fachbereichsleiter Wirtschaftsförderung und Gemeindeentwicklung) ergab sich zu den Themen Denkmalschutz, Energieversorgung, Verkehrsberuhigung des Quartiers sowie der Gründung eines Nachbarschaftsvereins eine lebhafte Diskussion. Außerdem kam die Idee eines Nachbarschaftsfestes auf, zu dem zahlreiche Bewohner bereits ihre Mitwirkung zugsagten.

Marthe Nietfeld (stehend) erläutert das Konzept der Gemeinwesenarbeit Liebenau

Hinsichtlich explodierender Gaskosten wurde insbesondere beim Thema Heizen ein dringender Handlungsbedarf gesehen. Viele Heizungsanlagen in der Waldsiedlung sind in die Jahre gekommen und die neu gewonnenen Investoren suchen nach zeitgemäßen Lösungen, ohne fossile Energieträger nutzen zu müssen.

Marthe Nietfeld lud daraufhin auch die Eigentümer zu einem Informationsaustausch ein. Architekt und Dipl.-Ing. Wolfgang Riesner wies in der Folgeveranstaltung auf die gute Bausubstanz der Objekte hin. Er gab außerdem fachliche Tipps wie eine zeitgemäße Wärmedämmung auch unter Berücksichtigung von Aspekten des Denkmalschutzes realisiert werden kann. Dipl.-Ing. und Professor Gerald Lange referierte über Möglichkeiten einer gemeinschaftlichen Wärmeenergiegewinnung z.B. über ein kaltes Nahwärmenetz. Die Eigentümer wurden aufgefordert, einen Aktionskreis zu bilden, der sich um Umsetzung dieser Ideen bemüht. An die Gemeinde wurde seitens der Eigentümergemeinschaft der Wunsch herangetragen, sich um Fördermittel zu bemühen. So könnte sich die Waldsiedlung zu einem Modelprojekt für zeitgemäße und bezahlbare Energieversorgung entwickeln.

Bei sommerlichem Wetter schloss sich an die beiden Versammlungen jeweils ein gemütliches Beisammensein mit informellem Austausch an. Die positive Atmosphäre dabei belegte einmal mehr die Qualität des Quartiers mit ihrer engagierten, kommunikativen und hilfsbereiten Bewohnerschaft.

Bericht und Fotos Matthias Mente, Samtgemeinde Weser-Aue, Titelbild Samtgemeinde Weser-Aue