Freiwillige Kooperation soll das Grundwasser schützen

Landwirte und Wasserversorger trafen sich am Wasserwerk Holte

Holte. Grundwasserschutz und Landwirtschaft sind nicht immer frei von Spannungen. Dass es auch anders geht, zeigen im Wassergewinnungsgebiet Holte wirtschaftende Landwirte und der Kreisverband für Wasserwirtschaft: Sie haben eine Kooperation gegründet, um das Grundwasser gemeinsam zu schützen.

Beispielgebend für diese Kooperation ist die Interessengemeinschaft (IGG) Dümmer/Hunte/Weser, erklärte Joachim Oltmann, Abteilungsleiter Wasserversorgung beim Kreisverband für Wasserwirtschaft: „Dort ziehen Wasserversorger und Landwirte seit Jahren an einem Strang. Die Ergebnisse sind ganz klar positiv.“

Vor Ort am Wasserwerk Holte erläuterte Dirk Plate von der  Landwirtschaftskammer ein denkbares Szenario für die praktische Arbeit der Kooperation: „Die teilnehmenden Landwirte werden von kompetenter Stelle  mit Blick auf den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und Dünger beraten. Und zwar differenziert, bezogen auf die verschiedenen Flächen und die jeweils anzubauende Frucht.“ Ziel wäre dann, den Einsatz von Dünger und Pflanzenschutzmitteln so weit zu senken, dass der Spagat zwischen auskömmlicher Bewirtschaftung und größtmöglichem Schutz des Grundwassers gelingt.

Auf Grundlage dieser Beratung sollten, so Plate, Zielwerte für beispielsweise Stickstoff im Boden festgelegt werden. Liegen die tatsächlichen Werte an einem bestimmten Stichtag dann auf oder unter den Zielen, soll es Bonuszahlungen für den Landwirt geben. „Wenn nur so viel Pflanzenschutz und Dünger zum Einsatz kommen, wie die Pflanzen tatsächlich brauchen, haben wir schon viel für den Schutz des Grundwassers erreicht“, betont Joachim Oltmann. „Außerdem profitieren die Landwirte, weil der optimierte Einsatz von Unterstützungsmitteln natürlich Geld spart.“

Für den Ingenieur steht allerdings, das räumt er offen ein, der Grundwasserschutz im Vordergrund. „Am 22. März ist internationaler Tag des Wassers. In diesem Jahr ist er mit dem Thema ,Unser Grundwasser – der unsichtbare Schatz‘ überschrieben. Das ist ein guter Anlass, auf die außerordentliche Bedeutung des Grundwassers hinzuweisen – sowohl mit Blick auf die Menge als auch bezogen auf die Qualität.“ Landwirtschaft und öffentliche Wasserversorgung beim Thema „Wasser“ gegeneinander auszuspielen, sei der falsche Weg. „Grundwasserschutz ist eine Gemeinschaftsaufgabe. Und wir haben hier gemeinsam etwas angeschoben. Schnell und unkompliziert“, so Oltmann: „Das spricht doch für die Landwirtschaft.“

Erik Nietfeld findet es kaum überraschend, dass seine Berufskollegen dem Projekt beitreten wollen: „Für uns Landwirte ist das Wasser die wichtigste Ressource. Da liegt es doch auf der Hand, dass wir die schützen wollen.“ Wünschenswert seien kurze Wege und, soweit möglich, wenig Bürokratie – die freiwillige Kooperation sei in dieser Hinsicht gut gestartet.

PM und Foto Kreisverband für Wasserwirtschaft