Afrikanische Schweinepest

Tierseuchenübung: Der Landkreis Nienburg ist auf den Ernstfall vorbereitet.

In der Deula fand kürzlich einen Tierseuchenübung zur Afrikanischen Schweinepest statt.

Die Tierkrankheit Afrikanische Schweinepest (ASP) breitet sich langsam auch in Deutschland aus. Um auf den Ernstfall im Landkreis Nienburg vorbereitet zu sein, fand kürzlich eine Tierseuchenübung in den Räumen der Deula in Nienburg statt. Diese landesweite Übung wurde zeitgleich mit gleicher Aufgabenstellung in den teilnehmenden Landkreisen durchgeführt.

Die Tierärzte des Veterinäramtes des Landkreises Nienburg haben gemeinsam mit Fachberatern aus den Bereichen Jagd und Landvolk sowie aus der Kreisverwaltung und der betroffenen Kommune ein vorgegebenes Szenario durchgespielt. Zum Hintergrund: Die ASP ist eine für Menschen vollkommen ungefährliche Viruserkrankung. Ausschließlich Haus- und Wildschweine können sich infizieren. Andere Tierarten, wie zum Beispiel Hunde oder Katzen, sind nicht empfänglich. Eine Übertragung durch Kleidung, Gegenstände und Fahrzeuge ist möglich, sofern sie mit dem Virus in Kontakt gekommen sind. Ein Ausbruch der ASP in Deutschland würde zu verheerenden wirtschaftlichen Einbußen in der heimischen Landwirtschaft führen.

Ausgangslage der Übung

Im Rahmen eines ASP-Monitorings wurde ein verendetes Wildschein in Liebenau positiv auf ASP getestet.

Zu Beginn der Übung war das Restriktionsgebiet rund um den Fundort bereits festgelegt und eingezäunt. Nun mussten die konkreten Maßnahmen festgelegt werden. Gemeinsam mit allen Experten wurde die Herangehensweise diskutiert, aber insbesondere auch konkrete Handlungsbedarfe, Zuständigkeiten und Zeitabläufe besprochen.

Inhaltlich ging es konkret um die Fallwildsuche inklusive Bergung, das Einrichten von Kadaververwahrstellen, die Organisation der Jagd sowie weitere Beschränkungen im Kerngebiet.

„Diese Übung hat viele wertvolle Antworten auf zahlreiche Fragen gegeben. Wir sind gut vorbereitet, falls es im Landkreis zu einem ASP-Verdachtsfall kommen sollte“, unterstreicht Erster Kreisrat Lutz Hoffmann.

Die praktische Übung mit Beprobung und Bergung haben das Veterinäramt und Forstamt bereits mit Erfolg durchgeführt.

Wichtige Hinweise

Passanten, die beispielsweise am Straßenrand ein Wildschwein als Fallwild entdecken, werden darum gebeten, dieses nicht zu berühren. Der Kontakt eines Hundes mit dem Wildschwein ist ebenfalls zu vermeiden, um gegebenenfalls eine Weiterverbreitung von Krankheitserregern zu vermeiden. Der Fachbereich Veterinärwesen und Lebensmittelüberwachung bittet darum, im Falle eines Wildschweinkadaverfundes unverzüglich das Veterinäramt des Landkreises Nienburg zu informieren unter Telefon (0 50 21) 967-113, damit der Kadaver fachgerecht entsorgt und eine Beprobung durchgeführt werden kann. Des Weiteren richtet der Landkreis die Bitte an alle Schweinehalter, in ganz besonderem Maße an die Einhaltung der Biosicherheitsmaßnahmen zu denken.

Dr. Christiane Mamarvar vom Veterinäramt des Landkreises Nienburg erklärt die Ausgangssituation der Übung.

PM und Fotos Landkreis Nienburg